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„Der Reitsport vereint uns“

Argentinische Amazone gewinnt „Großen Preis der deutschen Wirtschaft“

Von Marcus Christoph

Reitsport
Siegerin Manuela Minuzzi mit Botschafter Ulrich Sante (l.) und dem Reitvereinsvorsitzenden Ricardo Doldán. (Foto: Christoph)

Buenos Aires (AT) - Es war ein Reitsportspektakel wie gemalt: Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel fand am Sonntag der „Große Preis der deutschen Wirtschaft“ auf dem Gelände des Deutschen Reitsportvereins (Club Alemán de Equitación) statt. 30 Reiterinnen und Reiter wetteiferten auf dem Hindernisparcours in den Wäldern von Palermo. Am Ende konnte die Argentinierin Manuela Minuzzi auf „Destacado Z“ sich durchsetzen und den Pokal aus den Händen des deutschen Botschafters Dr. Ulrich Sante in Empfang nehmen.

Die Amazone gewann in einem spannenden Stechen gegen die männlichen Vertreter Martín Magnasco, Leandro Moschini, Luis Vaira Godoy und Luis Magnasco, die im ersten Durchgang ebenfalls fehlerfrei geblieben waren. Im Finale gelang dieses Kunststück neben der Siegerin nur noch Martin Magnasco. So musste die Stoppuhr entscheiden - und hier hatte Minuzzi mit 36,94 Sekunden knapp die Nase vorn gegenüber Magnasco, der 37,70 Sekunden brauchte.

Als Sponsoren fungierten zahlreiche deutsche Firmen, die in Argentinien aktiv sind. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der deutschen Botschaft. Insgesamt gab es von Freitag bis Sonntag 18 Reitturniere.

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Die deutsche Reiterin Leila Bingold mit Botschafter Sante. (Foto: Christoph)

Neben Vertretern aus Argentinien, Uruguay und Bolivien nahm mit Leila Bingold auch eine Reiterin aus Deutschland am Großen Preis teil. Der 20-Jährigen aus Darmstadt, die bereits am CHIO Aachen, dem größten Reitturnier der Welt, teilgenommen hatte, gelang auf dem Pferd „Amiral de Roqueline“ indes kein fehlerfreier Ritt. Mit insgesamt neun Strafpunkten belegte sie in der Endabrechnung den 15. Platz. Gleichwohl war Bingold begeistert von ihrer Reise nach Südamerika: „Es war eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich bin hier super aufgenommen worden. Ich werde definitiv wieder herkommen“, so die Nachwuchsreiterin. Pech hatte hingegen Henning Athens. Der junge Springreiter, der ebenfalls aus Deutschland angereist war, litt nach seiner Ankunft in Buenos Aires an Rückenschmerzen. Eine Teilnahme an den Turnieren war so nicht möglich. Athens trat vorzeitig die Rückreise an.

Dafür, dass Reitnachwuchs aus Deutschland an den Río de la Plata kam, hatte Baron Wolf von Buchholz gesorgt. Der Vizepräsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), welcher der Ausrichterclub des CHIO ist, lebt zeitweise in Argentinien.

Vor dem Hauptspringen ergriffen die Organisatoren das Wort. Ricardo Doldán, der Vorsitzende des Deutschen Reitsportvereins, nannte das Turnier eine gute Möglichkeit, die deutschen Ursprünge des Vereins zu betonen. Doldán äußerte seinen Wunsch, dass es zukünftig in jedem Jahr ein Turnier in Zusammenarbeit mit den deutschen Firmen und der Botschaft gibt.

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Packender Reitsport war auf der Anlage des Deutschen Reitsportvereins zu sehen. (Foto: Christoph)

Für die Auslandshandelskammer (AHK) verwies ihr Präsident Javier Pastorino auf die lange Geschichte, die sowohl die AHK als auch der Reitverein haben. Beide bestehen seit über 100 Jahren. Das zeige, dass die deutsch-argentinischen Beziehungen auf lange Dauer angelegt seien. Auch jetzt könne Deutschland Argentinien in seiner Entwicklung helfen, so Pastorino, der in diesem Zusammenhang die Stichwörter Erneuerbare Energien und Duale Ausbildung nannte.

Botschafter Sante nannte zwei Dinge, die durch das Turnier sichtbar gemacht werden sollten. Zum einen, dass die Deutschen auch in schwierigen Zeiten - wie den jetzigen - Argentinien unterstützten. Zum andere werde gezeigt, dass die bilateralen Bindungen auf verschiedenen Ebenen vorhanden seien: „Nicht nur Fußball, sondern auch Reitsport vereint uns“, nannte Sante als Beispiel. Als eine weitere Übereinstimmung nannte er den „gemeinsamem Glauben an Demokratie und Rechtsstaat, an die Pressefreiheit und die Unverletzlichkeit der Grenzen“, womit Sante sich auf die russische Aggression gegen die Ukraine bezog.

Gegenüber dem Tageblatt äußerte sich der Diplomat „äußerst zufrieden“ mit dem Verlauf des Turniers. „Alle haben die deutsch-argentinische Emotionalität gespürt, mit der wir gemeinsam aus dieser Krise herauskommen.“ Die deutsche Wirtschaft wolle investieren. Der Zeitpunkt, die Bedingungen dazu zu optimieren, sei jetzt. „Das ist Botschaft dieses Turniers“, brachte es Sante auf den Punkt.

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Manuela Minuzzi bei ihrer Ehrenrunde. (Foto: Christoph)

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