Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes INDEC ergab im Februar 2022 eine Zunahme von 4,7%, was 8,8% im ersten Bimester ergibt und 52,3% über Februar 2021 liegt. In den 26 Monaten der Regierung von Alberto Fernández betrug die Zunahme trotz Preiskontrollen u.dgl. 123%. Dabei sind die Preise öffentlicher Dienste stark zurückgeblieben. Bei kostendeckenden Tarifen für Strom, Gas, Wasser und öffentlichen Personentransport, oder zumindest solchen, die keine zusätzlichen Subventionen erfordern, wäre die Zunahme noch höher gewesen.
Bei der Aufgliederung des Indices in die verschiedenen Sparten, aus denen er sich zusammensetzt, ergibt sich bei “Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken” eine Zunahme von 7,5%, und in 12 Monaten eine von 55,8%, also in beiden Fällen weit über dem Durchschnitt. Februar ist ein Monat mit hohem Angebot an frischem Gemüse, und außerdem waren die Preise vieler industriellen Lebensmittel eingefroren, so dass die Zunahme auf alle Fälle nicht so hoch hätte sein sollen. Diese Sparte hat beim Korb der Familien mit niedrigen Einkommen eine höhere Wägung, als sie im offiziellen Index besteht, so dass für diese Bevölkerungsgruppen der Verlust des Realeinkommens höher als allgemein ist.
In den Bezirken der Umgebung der Bundeshauptstadt stiegen die Lebensmittelpreise im Februar um ganze 9,1%. Da Cristina Kirchner in La Matanza, Ezeiza u.a. Bezirken mit vielen Armen eine große Anhängerschaft hat, ist dies für sie besonders peinlich.
Präsident Alberto Fernández hat auf den Preissprung vom Februar sofort reagiert, indem er ankündigte, dass er am Freitag, also heute, ein Programm zur Inflationsbekämpfung in Gang setzen werde. Man fragt sich, warum er das nicht vorher getan hat. Abgesehen davon ist es fraglich, dass er die Inflation beherrschen kann, wenn er sich nicht bemüht, Staatsausgaben und Geldschöpfung zu senken.
Comments