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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Der eigenartige Kauf von Eisenbahnzügen in Spanien

In den Jahren 2003 bis 2010, unter den Regierungen von Nestor und Cristina Kirchner, mit Julio de Vido als Planungsminister und Ricardo Jaime als Transportsekretär, kaufte der argentinische Staat gebrauchte Eisenbahnwaggons und Lokomotiven vom spanischen Staat, und zum geringeren Teil auch vom portugiesischen, für insgesamt 31,85 Mio. Euro. Diese Eisenbahnzüge wurden zum größten Teil nie verwendet, und zum geringsten nur kurzfristig. Die Züge verkamen und verrosteten, nachdem sie überhaupt nicht instand gehalten wurden, und sind jetzt nur noch Schrott.

Das Geschäft hatte jedoch ursprünglich eine logische Grundlage. Spanien ist schon in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts weitgehend von traditionellen Eisenbahnen auf Hochgeschwindigkeitszüge übergegangen, viel mehr als andere europäische Staaten. Diese Strecken, auf denen die Geschwindigkeit über 200 Stundenkilometern liegt, erfordern nicht nur besondere Schienen, sondern auch Lokomotiven und Waggons für diesen Zweck. Spanien musste somit neue Lokomotiven und Waggons einsetzen, so dass viele der bestehenden, die sich noch in gutem Zustand befanden, eventuell noch in Ländern ohne Hochgeschwindigkeitszüge eingesetzt werden könnten. Für Argentinien bot sich dabei eine gute Gelegenheit, um billig zu kaufen.

Es kam somit zu einer Verhandlung zwischen beiden Staaten, Argentinien und Spanien, später auch Portugal, bei der der Preis und die Lieferbedingungen ausgehandelt wurden. Argentinische Fachleute haben die Lokomotiven und Waggons eingehend untersucht, bevor das Abkommen unterzeichnet wurde, und den guten Zustand des Materials beglaubigt.

Als die Züge schließlich in Argentinien eintrafen, war nicht mehr Jaime, sondern Schiavi Transportsekretär, und kurz danach, nach dem Unfall im Bahnhof Once, wurde das Transportsekretariat auf das Innenministerium verlegt, wo sich Florencio Randazzo um den Fall kümmerte. Randazzo erneuerte die Vororteisenbahnen der Bundeshauptstadt und Umgebung mit (neuen) chinesischen Zügen, die eine chinesische Bank auch finanzierte. Er interessierte sich nicht für die spanischen und portugiesischen Züge, und ließ sie verkommen. Die chinesischen Züge haben das System der Vororteisenbahnen total verändert und modernisiert. Aber das hat das Mehrfache der spanischen Züge gekostet. Das wurde nie erklärt. Mit den spanischen Zügen hätten mindestens 300 Mio. Dollar gespart werden können. Es wurde nie erklärt, warum die spanischen Züge nicht eingesetzt wurden. Denn als sie in Argentinien eintrafen, waren sie in Ordnung.

Diese Woche wurden De Vido und Jaime, die für das Geschäft verantwortlich waren, von dem zuständigen Richter zu Haftstrafen verurteilt, die sie ohnehin zum größten Teil schon abgesessen haben. Es wird angenommen, dass sie dabei ein Schmiergeld erhalten haben, was die spanische Regierung, die es gezahlt haben müsste, jedoch nicht bestätigt hat. Keiner der beiden hat eine Erklärung über den Fall gegeben, womit sie stillschweigend zugegeben haben, dass es ein unregelmäßiges Geschäft war. Wir gehen hier nicht auf die Begründung des Urteils ein, die etwas merkwürdig erscheint. Denn im Wesen handelte es sich um eine gigantische Schlamperei, wie so viele andere, die es in Argentinien schon gegeben hat, aber die Einstufung als Verbrechen ist nicht einfach. Es fällt auch auf, dass die Regierungen von Spanien und Portugal keine Erklärung gegeben haben. Denn so, wie der Fall jetzt dargestellt wurde, haben sie Schmiergelder bezahlt und/oder sich an einem Betrugsmanöver beteiligt. Denn es hat sich schließlich um ein Geschäft zwischen Staaten gehandelt.

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