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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Der Drogenfluch

Von Juan E. Alemann

Der hohe Konsum von Marihuana, Kokain, gelegentlich auch Heroin und synthetische Rauschgifte, stellt ein ungelöstes Problem für die argentinische Gesellschaft dar. Der Konsum hat eine zunehmende Tendenz, besonders in Krisenzeiten, in denen die Zahl junger Menschen, die keine Beschäftigung und auch sonst nichts zu tun haben, zugenommen hat. Der Drogenkonsum zerstört die Gesellschaft von innen. Denn die jungen Menschen, die süchtig werden, sind nicht mehr fähig, normal zu arbeiten und zu leben. Da sie Geld brauchen, um Drogen zu kaufen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu stehlen. Schließlich enden viele dabei im Gefängnis.

Als der Konsum von Rauschgift bei jungen Menschen in den Vereinigten Staaten aufkam, etwa in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, wurden die Familien und auch die Schulen darauf aufmerksam gemacht. Es hieß, man solle darauf achten, wenn junge Menschen an Gewicht abnehmen, keinen Appetit haben und ständig eine Sonnenbrille tragen, aber die Sonne meiden. Das sei eine Krankheit, die ärztlich behandelt werden müsse und in diesem Sinn müsse den Betroffenen geholfen werden, statt sie zu bestrafen.

Die Vereinigten Staaten waren mit dieser Strategie erfolgreich. Doch in Argentinien gibt es nichts dergleichen, wobei der Fall auch schwieriger ist, weil die Rauschgiftsüchtigen zum großen Teil aus armen Familien stammen, die meistens nicht einmal wissen, was ihre minderjährigen Kinder tun. Als erstes muss sich die Regierung über das zuständige Amt bemühen, die Eltern in den Kampf gegen den Drogenkonsum einzubeziehen, wie in den USA.

Als zweites müssen Drogensüchtige, die verhaftet werden, anders als gewöhnliche Verbrecher behandelt werden. Sie müssen viel Sport betreiben oder als Alternative physische Tätigkeiten vollziehen, wie z.B. der Anbau von Gemüse. Dann verlieren sie die Sucht, so dass sie gelegentlich in die Gesellschaft eingegliedert werden können.

Der Drogenkonsum steht in direktem Zusammenhang mit dem Drogenhandel, der ein großes Geschäft darstellt und kriminelle Methoden verwendet. In Rosario ist der Drogenhandel in eine Kriminalität von großem Umfang ausgeartet, mit täglichen Morden in erschreckendem Umfang.

Die Regierung weiß nicht, was sie tun soll. Sie ist ratlos und behandelt das Problem, wie wenn es sich um gewöhnliche Verbrechen handelte. Zur Zeit der Macri-Regierung war die Sicherheitsministerin Patricia Bullrich sehr aktiv auf diesem Gebiet und hat dabei auch viel erreicht. Hohe Mengen von Marihuana und Kokain wurden beschlagnahmt, Viele Drogenhändler wurden verhaftet. Doch die gegenwärtige Regierung hat dies nicht weitergeführt. Als Sicherheitsministerin wurde eine Anthropologin ernannt, die überhaupt nichts vom Thema verstand und sich auch nicht belehren ließ. Schließlich wurde sie durch Aníbal Fernández ersetzt, der auch nichts getan hat. Es ist höchste Zeit, dass der Präsident das Problem ernst nimmt und einen Sicherheitsminister ernennt, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat.

Ein wichtiger Aspekt besteht im Drogenimport. Marihuana kommt vorwiegend aus Paraguay und Kokain aus Bolivien. Der größte Teil wird in kleinen Flugzeugen transportiert, die nicht kontrolliert werden. Das wäre eine Aufgabe für die Luftwaffe. Was per Schiff kommt, muss von der Marinepräfektur kontrolliert werden.

Die persönliche Sicherheit ist zu einem der Hauptprobleme des täglichen Lebens geworden. Überfälle, Raub und Mord, haben einen phänomenalen Umfang erreicht, der die Menschen verunsichert und sie zwingt, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern. Das Phänomen hängt nicht nur mit der Armut und der hohen Arbeitslosigkeit zusammen, sondern viel mehr mit dem Drogenkonsum. Würde dieser wirksam bekämpft, dann gäbe es bestimmt auch viel weniger Verbrechen.

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