Von Marion Kaufmann
Wenn etwas passiert, sei es eine Überschwemmung, ein Steinschlag, ein Brand oder eine andere Katastrophe, kommt auf einmal das Gute im Menschen zutage. Da springt irgendjemand ins Wasser um ein ihm unbekanntes Kind vor dem Ertrinken zu retten oder es kommen Nachbarn und bringen einer Frau, deren Zimmer abgebrannt ist, einen Mantel oder Lebensmittel. Leider kommt bei einer Katastrophe aber auch das das Schlechte heraus, wenn zum Beispiel bei einer Überschwemmung ein Teil der Bevölkerung das Chaos nutzt, in Geschäfte und Märkte einzudringen, um Getränke und Elektrogeräte zu stehlen.
Leider hat sich letztens in dieser Beziehung das Schlechte vergrößert. Die Pandemieleute insistieren, dass man besonders „Unsere Alten“ (nuestros mayores) betreuen muss, weil die besonders vulnerabel sind. Das müssen wohl auch die Verbrecher gehört haben, denn noch nie wurden so viele Männer und Frauen über 60 angegriffen, verletzt oder getötet. Dann kommt noch dazu, dass die Polizei nicht komplett eingesetzt wurde, denn viele der Polizisten haben sich angesteckt und sind zeitweise in Quarantäne, und andere sind damit beschäftigt, Autos zu beschlagnahmen, wenn die Fahrer nicht die notwendigen Papiere und Autorisationen vorzeigen können. Und jetzt, im Winter, wo viele Leute Jacken mit Kapuzen tragen und man kaum die Gesichter sieht, muss man auf den Straßen besonders gut aufpassen. Aber vorläufig sind wir ja von den Gittern geschützt. Irgendwann kommen dann die anderen hinter Gitter.
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