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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Das beste Heilmittel ist die Liebe

Gespräch mit Marcela, Ehrenamtliche im Hospiz San Camilo

Von Helma Rissel

Nicht die Pflegerin ist wichtig, sondern der Kranke im Gegenüber, der im letzten Stadium seines Lebens Hilfe braucht. Marcela ist eine Freiwillige, die diese Hilfe gibt. „Schon immer, selbst als kleines Mädchen, war ich sensibel bei Menschen, die leiden. Beeindruckt haben mich Worte der Madre Teresa de Calcutta in Indien, die von einem Tropfen im großen Ozean sprach, der aber so wichtig sei.” Nach der Betreuung ihrer vier Kinder (jetzt 39, 36, 34, 27 Jahre alt) und der Lektüre von Büchern der Schriftstellerin Kübler-Ross, die sich viel mit dem Thema Tod befasst hatte, war sie bereit, ihre Arbeit im Hospiz, wohin Todgeweihte, von Krankenhäusern oder Sozialarbeiterinnen geschickt werden, zu beginnen. Hier fällt von Anfang an viel Arbeit an: Betttücher waschen, die Zimmer (9) sauber halten,Telefone bedienen und vor allem die Kranken in jeder Hinsicht zu begleiten, sei es beim Essen, in Gesprächen, in ihrer Not und ihren Ängsten. Innerhalb der Gruppe von Helferinnen wurde Marcela über alles eingewiesen von erfahrenen Krankenschwestern. Kranke kämen aus ganz Argentinien und anderen Ländern jeden Alters von Kindern, Erwachsenen und alten Menschen. “Da wir eine ONG sind können wir auch den administrativen Teil erledigen bis zum Ende.” Doch nicht nur die Kranken im Hospiz werden von ihnen betreut, sondern auch Kranke in Krankenhäusern und in ihren zu Hause. Außerdem nehmen die Helferinnen (Krankenschwestern und Freiwillige) an Konferenzen teil, um sich immer zu schulen. Denn nur palliative Behandlung ist im Hospiz mit Morphium möglich, aber gerade diese Zeit soll durch viel Liebe und ständigem Zuhören aus Erzählungen aus ihrem Leben gemildert werden, diese leidenden Menschen aufheitern. Wunderbar ist dann zu erfahren, wie sie auf ihrem letzten Weg ihre Würde als Mensch zurückgewinnen. Das Hospiz hat auch eine kleine Kirche, wo die Kranken nach ihrem Tod alle Liebe erfahren auf ihrem letzten Weg.

Das Gebäude des Hospiz
Das Gebäude des Hospiz war im Besitz der deutschen Familie Dietz, ehemaliges Elternhaus von Monika Jung.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass auch während der herrschenden Pandemie das Hospiz mit einem kleineren Hilfspersonal und allen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen geöffnet ist, so dass sie 100 Kranken mit Covid, die isoliert in Hotels und Hospitälern untergebracht waren, begleiten konnten.

Dieses Hospiz beweist, was menschliche Wärme, Liebe, Zeit und Würde Menschen schenken kann, die oft zu früh abgerufen wurden. Wie gut, dass es solche Plätze gibt, wo das Wort ‘helfen’ im wahrsten Sinne des Wortes gelebt wird!

Nähere Information: www.hospicesancamilo.org.ar - Tel.: 4795-1449

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