Von Marion Kaufmann
Im Mai und im Juni war Kroatien das Land mit den wenigsten Corona-Fällen. Bei Beginn der Pandemie war die Regierung besorgt ob der fehlenden Aktivität des Handels und öffnete deshalb dem Tourismus alle Türen. Die vielen Menschen, nach der Quarantäne ausgehungert nach einem Tapentenwechsel, strömten nach diesem im Osten Europas liegenden Land, das wie umarmt von anderen Ländern, an der Adria liegt. Mit seiner langen Küste, den mehr als tausend Inseln und interessanten Städten, ist es ein wahres Ferienparadies. Da es auβerdem von anderen europäischen Staaten leicht erreichbar ist, kamen im Frühling Massen von Touristen. Bars, Restaurants und Nightclubs, waren geöffnet; Mundschutz und Sozialentfernung wurden nicht verlangt. Ein richtiges Paradies! Genau wie früher!
Das Resultat: haufenweise Ansteckung, besonders bei der Jugend, die das Virus als Mitbringsel mit nach Hause nahm.
Wenn man mit ein wenig Phantasie das Wort Kroatien in „Mar del Plata“ verwandelt, kann man sich leicht vorstellen, wie dort der Sommer aussehen wird: Nach acht oder neun Monaten streng verordnetem Ausgehverbot wird kaum jemand versäumen, zu den nur 300 oder 400 Kilometer entfernten Badeorten zu fahren. Man wird wieder die Fotos der Strände sehen, wo die Badegäste so eng nebeneinander gedrückt stehen oder sitzen, dass man den Sand nicht mehr sieht. Und weder dort noch in den Nightclubs wird niemand mehr an irgendwelche Protokolle denken.
Für die vielen Minister und Mediziner, die zur Zeit das Sagen haben, wird der Feriensommer 2020/21 ein riesiges Problem sein. Hoffentlich sind sie jetzt schon dabei, zu überlegen wie sie die Ferien an der Küste gestalten werden, nicht erst Anfang Dezember.
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