Relegations-Drama: 1. FC Nürnberg im "Gefühlschaos"
Ingolstadt (dpa) - Pöbeleien, Beschimpfungen, Tränen: Die Emotionen nach dem Rettungs-Happy-End des 1. FC Nürnberg kochten auch ohne Fans im Inneren des Ingolstädter Stadions über. Beinahe flogen nach dem Abpfiff auf dem Rasen sogar noch die Fäuste, nachdem Nürnbergs Joker Fabian Schleusener in der sechsten Minute der Nachspielzeit das Tor zum 1:3 (0:0) für den fränkischen Fußball-Zweitligisten erzielt hatte. Der späte Glücksmoment der Franken in der Relegation bedeutete für den Drittligisten FCI, dass er nach dem 0:2 im Hinspiel trotz des Heimsiegs als Verlierer dastand. Das Nürnberger Auswärtstor entschied in der Gesamtrechnung.
"Ich habe ein Gefühlschaos in mir. Das ist eine Riesenerleichterung, die von mir und von allen abfällt. Ich weiß nicht, ob ich jemals so viele Männer in Tränen gesehen habe. Es ist unfassbar, was hier heute passiert ist", sagte der 28-jährige Schleusener, der als Joker gestochen und den Ball in letzter Sekunde über die Torlinie bugsiert hatte.
Das Saisonfinale passte zur vermurksten Saison des neunmaligen deutschen Meister ein Jahr nach dem neunten Bundesliga-Abstieg. Nach drei Freistößen von Marcel Gaus, die zu Toren von Kapitän Stefan Kutschke (52. Minute), Tobias Schröck (62.) und Robin Krauße (62.) führten, blickte der "Club" in den Abrgund zur Drittklassigkeit; so wie vor 24 Jahren, als übrigens Interimscoach Michael Wiesinger als Spieler dabei war.
"Das hatten wir nicht verdient. Die Mannschaft hat Unglaubliches geleistet, dann wirst du so bestraft, das ist schon brutal", klagte Trainer Tomas Oral, der mit dem FCI vor einem Jahr als Zweitligist in der Relegation abgestiegen war.
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