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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Chinesische Investitionen in Argentinien


Die Volksrepublik China hat schon seit Langem ihr Interesse bekundet, die Beziehungen zu Argentinien weiter auszubauen, und Investitionsprojekte voranzutreiben. Doch die Idee, die im Kirchnerismus aufgekommen ist, dass China den Internationalen Währungsfonds ersetzen könnte, wenn das Umschuldungsabkommen scheitert, ist eine Phantasie. China ist Teil der großen Welt, macht auch beim IWF als drittgrößter Kapitalgeber mit, und bemüht sich um gute Beziehungen zu allen Ländern der Welt.

China ist zum zweitgrößten Handelspartner von Argentinien aufgestiegen, nicht weit entfernt von Brasilien. China ist der größte Abnehmer von argentinischer Sojabohne, Rindfleisch und steht auch oben bei Getreide und Ölsaaten im Allgemeinen. Der chinesische Markt ist sehr groß, und wächst kontinuierlich, dass er noch viele kaum oder gar nicht genutzte Exportmöglichkeiten für allerlei argentinische Produkte bietet, wie Wein, Pecan-Nuss u.a.

Wenn nichts dazwischenkommt, wird Präsident Aberto Fernández Anfang Februar nach China reisen. Er hat vorher einen Sprung nach Moskau eingeplant, der beim gegenwärtigen Ukraine-Konflikt wirklich keinen Sinn hat. Er sollte direkt nach China reisen, was auch dort besser ankommen würde.

China hat jetzt zwei wichtige Investitionsprojekte. Einmal will die Kfz-Firma Chery in der Provinz Santa Fe eine Fabrik für elektrisch angetriebene Automobile errichten. Und dann will China in der Lithiumausbeutung investieren und dabei ist auch die Errichtung einer Batteriefabrik vorgesehen. Lithiumbatterien sind viel leistungsfähiger als die traditionellen, so dass ein Fahrzeug mit weniger Platz auskommt, um die Batterien unterzubringen.

Die Errichtung von zwei Kernkraftwerken, über die es schon eine Einigung unter der Regierung von Cristina Kirchner, und auch der von Mauricio Macri gab, steht noch aus. Das Problem besteht darin, dass die Kosten pro KW eingerichteter Kapazität sehr hoch sind. Ebenfalls ist es so, dass Argentinien die Möglichkeit hat, viel Strom mit Wind-und Sonnenanlagen zu erzeugen, die umweltfreundlich und auch wirtschaftliche günstiger sind. Auch wenn Kernkraftwerke absolut sicher sind, stellt sich das Problem mit dem gebrauchten Uran, den man irgendwo unterbringen muss, aber nicht weiß wo, weil er auf Jahrzehnte hinaus radioaktiv bleibt. In Argentinien ist das Problem bei den bestehenden drei Kernkraftwerken noch nicht gelöst.

Jetzt hat China nach jüngsten Informationen Interesse gezeigt, zwei Reaktoren für Isotopen für medizinische Zwecke vom INVAP zu kaufen, dem Technologieunternehmen der Provinz Río Negro, das auch diese Technologie entwickelt hat, und einen Reaktor fast fertiggestellt hat.

Das Thema der zwei Wasserkraftwerke am Fluss Santa Cruz, die von einem Konzern gebaut werden, an dem ein chinesisches Unternehmen maßgeblich beteiligt ist, wobei eine chinesische Bank auch einen großen Teil des Objektes finanziert, wird bei den Gesprächen mit chinesischen Behörden ebenfalls aufkommen. Denn der Bau schreitet viel zu langsam voran. Es gibt noch eine Reihe weiter Projekte, die mit chinesischer Finanzierung zählen, wie das unlängst bekanntgegebene für eine Stromleitung und eine Transformationsstation in der Umgebung der Stadt Buenos Aires. Auch sind zwei Projekte für das Wasserunternehmen Aysa bekannt, auch mit Finanzierung. In allen Fällen ist der Vertragsabschluss an das Umschuldungsabkommen mit dem IWF gebunden.

Die Möglichkeiten, den Handel mit China auszubauen, und Investitionen zu erhalten, sind so groß, dass dies für die argentinische wirtschaftliche Zukunft von großer Bedeutung ist. China ersetzt das Umschuldungsabkommen mit dem Fonds nicht, bietet aber, dass danach eine Entwicklung eintritt, die es erlaubt, die Auflagen des Abkommens ohne Schwierigkeiten zu erfüllen.


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