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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

„Brauche ich wirklich eine Psychoanalyse?“

Ein interessantes und nützliches Buch von Diana Hunsche

Von Marion Kaufmann

Kein Wunder, dass sich zahlreiche Menschen diese Frage stellen, denn es gibt kaum ein Gebiet, über das so viele Mythen und Vorurteile zirkulieren, wie die Psychoanalyse. Deshalb kam die Therapeutin Diana Hunsche auf die Idee, dieses Thema zu klären und behandelt in ihrem soeben erschienenen Buch „A terapia ¿yo?“ (Editorial Del Nuevo Extremo) verschiedene Aspekte der Psychologie. Die Autorin, Absolventin (1982) der Universität del Salvador, ist seit vielen Jahren an verschiedenen Hospitälern und in ihrer Privatpraxis tätig. Auch die Botschaften diverser Länder nehmen ihre Erfahrung in Anspruch, wobei ihre Sprachkenntnisse (deutsch, englisch, spanisch und portugiesisch) beachtlich zum Erfolg der Behandlung beitragen.

Das Buch ist in sechs inhaltsreiche Kapitel aufgeteilt, in denen die Autorin praktische alle Fragen aufrollt, die sich ein Zweifler stellt, wenn er, oder sie, entscheiden muss, ob er oder sie eine Psychoanalyse machen soll, oder nicht. Das erste Kapitel behandelt die Abneigung gegen die Psychoanalyse; da erinnert sich der Zweifler an all das, was er über eine Therapie gehört und gelesen hat. Das zweite befasst sich mit dem Misstrauen. „Werde ich mit dem Therapeuten gut auskommen?“, „Wird er mich einer Gehirnwäsche unterziehen?“ Im dritten Kapitel spürt man die Neugier jener, die sich schon fast für eine Behandlung entschlossen haben. Im vierten Kapitel kommt es zu einer Art Kompromiss mit der Therapie. Im fünften steht die Beziehung Therapeut-Patient auf dem Plan und im letzten Kapitel kommt das Funktionieren einer Therapie zu Sprache.

Im Laufe der langen Ausübung ihres Berufes, kann die Psychologin einen kunterbunten Strauß an Fragen und Zweifeln aufweisen:„Es gibt doch auch andere Heilungsmethoden.“, „Was mich bedrückt, da hilft keine Analyse.“, „Die Religion (oder die Bücher über Selbsthilfe) ersetzen die Therapie.“, „Bei Internet finde ich alle Antworten.“, „Ein Fremder kann mich doch nicht verstehen.“, „Wie unterscheidet sich denn ein Psychologe vom Psychiater?“, „Kann man auch über Sex reden?“, „Wie verhält man sich bei einem Todesfall?“, Was geschieht, wenn ich mich in den Therapeuten verliebe?“, „Darf man einen Therapeuten belügen?“

Beim Lesen dieses Buches, fallen zwei Aspekte auf. Erst einmal der Stil: Die Autorin schreibt in einer klaren, schlichten Umgangssprache. Sie verschont den Leser mit medizinischen Ausdrücken, und wenn mal einer erscheint, wird sofort erklärt, was damit gemeint war. Jeder, der Diana Hunsche kennt, würde sagen: „Sie schreibt, so wie sie spricht.“ Auch die Zeichnungen von Mariela B. Montoya sind klar und schlicht. Der andere Punkt ist die Tatsache, dass sich dieses Buch zwar an eventuelle Patienten richtet, aber auch für angehende Therapeuten interessant und richtungsweisend ist.

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