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Bestärkung argentinischer Frauenbewegung

Deutsche Außenministerin zeichnet #NiUnaMenos aus

Von Catharina Luisa Deege

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Die #NiUnaMenos-Vertreterinnen Hinde Pomeraniec, Mariana Carbajal, Ana Elena Correa, Ingrid Beck mit Ministerin Annalena Baerbock (v.l.n.r.). (Foto: Deutsche Botschaft)

Buenos Aires/Berlin (AT) - „Für Frauen und Mädchen ist diese Welt kein sicherer Ort“, holt Annalena Baerbock aus und erzählt die Geschichte von Chiara Páez - einer 14-jährigen Argentinierin, die von ihrem Freund ermordet wurde. Der Tod der Jugendlichen löste 2015 eine Welle feministischer Proteste im ganzen Land aus und gilt als Geburtsstunde der in Lateinamerika gegenwärtigen Frauenbewegung #NiUnaMenos (dt.: Nicht eine weniger). Diese ist unter anderem dafür verantwortlich, dass Fälle wie der von Chiara Páez heute als Femizide erfasst werden.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zeichnete am Dienstag Repräsentantinnen der #NiUnaMenos-Bewegung zur Eröffnung der „Semana UNIDAS“ aus. Den zum ersten Mal verliehenen und mit 10.000 Euro dotierten „UNIDAS“-Preis für Frauenrechte und Demokratie nahmen die in Buenos Aires geborenen Journalistinnen Hinde Pomeraniec, Ingrid Beck sowie die Autorinnen Ana Elena Correa und Mariana Carbajal in Berlin entgegen.

„Dass Frauen wegen ihres Geschlechts getötet werden, das passiert so häufig, nicht nur in Argentinien, sondern so häufig weltweit, dass wir dafür ein eigenes Wort brauchen. Femizide machen Lateinamerika und die Karibik für Frauen und Mädchen zu den gefährlichsten Regionen der Welt“, so Baerbock. „Aber ich sage klar: Femizide sind in allen Ländern schockierende Realität. Auch in Deutschland ist die Zahl der gewaltsamen Übergriffe auf Frauen empörend hoch. Jede dritte Frau in Deutschland wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt“, betont die Ministerin in ihrer Rede zur Preisübergabe.

Annalena Baerbock beschreibt Argentinien als ein Land, in dem heute Frauenmorde offen angeprangert werden. Die 2015 gegründete #NiUnaMenos-Bewegung habe gezeigt, dass man zusammen mehr erreicht, als wenn jeder für sich kämpft: „Das ist der Spirit, für den unser Netzwerk steht: vereint - UNIDAS!“

Auch der deutsche Botschafter in Argentinien, Dr. Ulrich Sante, sprach Glückwünsche aus und erklärte: „#NiUnaMenos hat weltweit Hunderttausende von Menschen mobilisiert und in Argentinien die Themen Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt auf die Tagesordnung der Medienberichterstattung gesetzt.“ Sante hob außerdem positiv hervor, dass die Bewegung auch jüngere Generationen frühzeitig über das Thema aufkläre.

„UNIDAS“ gilt als zentraler Bestandteil der Lateinamerika- und Karibik-Initiative des Auswärtigen Amts und hat die Gleichstellung der Geschlechter zum Ziel. Einmal pro Jahr wird der „UNIDAS“-Preis nun an Einzelpersonen, Nichtregierungsorganisationen oder politische Gruppen wie #NiUnaMenos vergeben.

Der Name der feministischen Bewegung entspringt einem Protestruf der Mexikanerin Susana Chávez: „Ni una mujer menos, ni una muerte más“ (dt.: Nicht eine Frau weniger, nicht ein Tod mehr). Die Aktivistin wurde selbst im Jahr 2011, noch vor der Gründung von #NiUnaMenos, Opfer eines Femizids.

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