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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Besondere Lokale in Buenos Aires

Französisch, sowjetisch oder italienisch essen gehen

Von Marcus Christoph

Les anciens Combattants
Der Speisesaal im „Les anciens Combattants“. (Foto: Schnirch)

Buenos Aires (AT) - In Buenos Aires gibt es so viele kulinarische Geheimnisse zu entdecken. Die Vielfalt ist stupend. So kommen Freundinnen und Freunde europäischer Gaumengenüsse auf ihre Kosten in Gegenden der Stadt, wo man eigentlich gar nicht damit rechnet.

Ein besonderes Beispiel hierfür ist das „Les anciens Combattants“ (Die ehemaligen Kämpfer) im Stadtteil Constitución. Das französische Restaurant, das den Weltkriegsveteranen der „Grande Nation“ gewidmet ist, befindet in einer weniger gut beleumundeten Zone, in der auch die Prostitution zu Hause ist. Umso erstaunlicher der Kontrast, sobald man die Räumlichkeiten der edlen Gaststätte betritt. Ein vornehmer, in Weiß gehaltener Speisesaal lädt die Gäste ein, sich niederzulassen. An den Wänden erinnert Vieles an die Glorie der französischen Armee. An den Sieg über Deutschland im Ersten Weltkrieg verweist ein zeitgenössischer Zeitungsartikel. Namenslisten der Gefallenen verleihen dem Ambiente einen geradezu weihevollen Charakter.

Wer in Zeiten deutsch-französischer Freundschaft bereit ist, dies auch als historische Zeitreise zu interpretieren, kann gemütlich Platz nehmen und sich von einem viergängigen französischen Menü verwöhnen zu lassen. Die Portionen sind - wie man es sich bei einem französisches Restaurant vorstellt - klein, aber fein. Zwiebelsuppe und danach Ente oder Wildschweinragout à la française.

Geöffnet ist das Lokal in der Straße Santiago del Estero 1435 von Mittwoch bis Samstag von 20 bis 0 Uhr sowie am Sonntag (12 bis 16 Uhr).


Ein Geheimtipp der besonderen Art ist das „Molino Dorado“ (Zur Goldenen Mühle) in Almagro, in dem Dimitri Svetlichniy „sowjetische Spezialitäten“ serviert. Dazu gehören beispielsweise Borschtsch, eine Suppe auf Rote-Bete-Basis oder die gefüllten russischen Nudeln „Vareniki“ oder „Blinis“, ein gefüllter Pfannkuchen mit geräuchertem Lachs. Dimitri serviert zudem gerne eine Auswahl verschiedener Wodka-Sorten. Der kleine Raum und die gemütliche Atmosphäre sorgen beim Gast für ein Gefühl, als wäre er nicht in einem kommerziellen Restaurant, sondern im Wohnzimmer des Gastwirts.

Das Lokal befindet sich in der Straße Quito 4100 / Ecke Treinta y Tres Orientales. Geöffnet ist von Dienstag bis Donnerstag von 19.30 bis 0 Uhr sowie Freitag und Samstag von 19.30 bis 1 Uhr. Am Wochenende wird nach einem zweistündigen Schichtsystem verfahren. Es empfiehlt sich eine Reservierung per WhatsApp (11-6260-7418).


Freunde der italienischen Küche werden in der „Osteria de los Paoletti“ auf ihre Kosten kommen. Koch und Gastgeber ist Ariel Paoletti, der „nebenbei“ auch für Staatspräsident Alberto Fernández kocht. In der Lokalität im Stadtteil Balvanera geht es eher gemütlich und überschaubar zu. Der Gast fühlt sich wie in Italien. Eine Speisekarte gibt es zwar nicht. Stattdessen wird angeboten, was der Tagesinspiration des Cuciniere entspringt.

Geöffnet ist das besondere Restaurant in der Straße Chile 1955 von Donnerstag bis Samstag in der Zeit von 20 bis 23 Uhr.


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