Von Marion Kaufmann
„Bäume sind Heiligtümer“, hat einst Hermann Hesse geschrieben, „wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Gesetze und Lehren, sie predigen das Urgesetz des Lebens.“
Das Buch, in dem ich diese Gedanken und auch Gedichte fand, erschien 1945. Schon damals machte sich Hesse Gedanken über den Verschnitt der Bäume ... was würde er wohl heute schreiben, da man trotz aller Mahnungen von Naturschützern, Wissenschaftlern, Soziologen und Ärzten feststellt, dass die Wälder in vielen Ländern - ganz besonders im Amazonasgebiet - weiter geplündert werden? Dort will man das Gebiet wirtschaftlich erschließen, ebenso geschieht es in anderen lateinamerikanischen Ländern - auch in Argentinien - und in jedem Fall stets auf Kosten der Indigenen. Denn bei diesem Rennen um baumfreie Gebiete verstärken sich die Folgen des Klimawechsels, wodurch die Ureinwohner jener Dörfer, die dort leben, entweder von Krankheiten befallen werden oder wegziehen müssen. Der politischen und wirtschaftlichen Elite, die so erpicht ist auf baumlosen Boden, ist das egal.
In Argentinien - so der Baumspezialist Emiliano Ezcurra in einem Interview - verschwindet in jeder Stunde ein Waldgebiet so groß wie zwanzig Fußballfelder.
In Deutschland nennt man diese Zerstörung von Menschenhand das Waldsterben.
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