IOC-Präsident kündigt neue Kandidatur an
Lausanne (dpa/mc) - Thomas Bach setzt mitten in einer der größten Krisen des Internationalen Olympischen Komitees mit der Ankündigung der Kandidatur für eine weitere Amtszeit ein Zeichen. Ermutigt durch viele IOC-Mitglieder habe er sich entschlossen, im nächsten Jahr erneut anzutreten. "Ich bin tief berührt und ich weiß nicht, wie ich all meine Gefühle und Dankbarkeit ausdrücken soll", sagte der 66-jährige Tauberbischofsheimer vor wenigen Tagen auf der ersten virtuellen IOC-Session der Geschichte. "Es ist ein wirklich emotionaler Moment."
Nach der Ankündigung, nach den ersten acht Jahren noch vier weitere im höchsten Amt des Weltsports bleiben zu wollen, gab es für den in der Corona-Krise heftig kritisierten Bach viel Lob von den Kollegen. "Wir leben die olympischen Werte. Danke für Ihre Ankündigung. Wir müssen unsere Einigkeit zeigen", kommentierte Prinz Albert von Monaco den Bach-Entschluss. "In dieser Pandemie-Phase brauchen wir Sie", rief das senegalesische IOC-Mitglied Mamadou Diagna Ndiaye dem deutschen Spitzenfunktionär zu. Bach erwiderte: "Ich hoffe, wir behalten diesen Teamspirit. Es ist eine Ermutigung für mich, in Zukunft noch härter zu arbeiten. Wir wissen, dass es keine einfache Reise sein wird."
Es geht um nicht weniger als die Rettung der verschobenen Sommerspiele in Tokio auf das kommende Jahr. Als Krisenmanager bis zur Entscheidung, die Spiele in Japan zu verlegen, hatte er heftige Kritik geerntet - vor allem von den Athleten. Mangelnde Transparenz und ein zu langes Zögern wurden Bach vorgeworfen. Wenige Tage vor der IOC-Session hatte der deutsche Athletensprecher Max Hartung noch einmal gemahnt, die Athleten in die Planung und Szenario-Planung für die Tokio-Spiele miteinzubeziehen.
Unterdessen hat der Deutsche Olympische Sportbund Bachs Entschluss, 2021 erneut anzutreten, begrüßt. "Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Das Bundesinnenministerium sprach von "einem guten Zeichen" für die olympische Bewegung. "Thomas Bach ist im Verlauf seiner ersten, noch bis 2021 andauernden Amtsperiode mit vielen schwierigen Aufgaben im internationalen Sport konfrontiert gewesen."
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