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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Ausblicke und Chancen der deutschen Gemeinschaft

Jahreskonferenz des Jungen Netzwerkes in Buenos Aires

Von Elena Estrella Wollrad

Jan Wilms - Monica Bader - Marcus Christoph
Moderator Jan Wilms (r.) im Gespräch mit Monica Bader und Marcus Christoph. (Foto: privat)

Buenos Aires (AT) - Die Beziehungen zwischen Südamerika und Deutschland zu fördern und gerade auch jüngere Menschen dafür zu begeistern, war das Anliegen der diesjährigen Jahreskonferenz des Jungen Netzwerkes in Buenos Aires. An der zweitägigen Tagung, zu der neben dem Jungen Netzwerk der Stiftung Verbundenheit auch der Dachverband der Deutsch-Argentinischen Vereinigungen (FAAG) einlud, nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der hiesigen Vereine und Institutionen teil. Das Treffen am Freitag und Samstag im Deutschen Club bzw. im Regente Palace Hotel stand unter dem Motto „Bürgerdiplomatie und deutschsprachige Gemeinschaften im Cono Sur“. Hauptorganisator war Dr. Marco Just Quiles, der Projektleiter des Jungen Netzwerkes.

Der Kongress bot neben Podiumsdiskussionen auch Workshops und Vorträge an, um die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Institutionen zu optimieren. In diesem Jahr stand der Kongress im Zeichen der Professionalisierung der Vereinsvorstände und der Einbindung des Nachwuchses in die Kommissionsarbeit.

Die von der Stiftung Verbundenheit im August 2019 gegründete Initiative #JungesNetzwerk ist ein neues, partizipatives auf die Jugend gerichtetes Instrument der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik Deutschlands. Ziel ist es, die bilaterale Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft zu stärken. Unter Bürgerdiplomatie versteht man das politische Konzept von Durchschnittsbürgern, die sich als Repräsentanten eines Landes engagieren

Beim diesjährigen Jahreskongress kam aber auch die traditionelle Diplomatie zu Wort. So nahm der neue Botschafter Argentiniens in Deutschland, Fernando Brun, an einer Expertenrunde über die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf Deutschland und Lateinamerika teil. Mit dabei waren auch Ingrid Jetter (PRO), Mitglied der Abgeordnetenkammer Argentiniens, und Annika Klump, Leiterin für Umwelt und Energie in der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer (AHK). Eingespielt wurde auch ein Grußwort von Julia Taips,. Die Stellvertretende Bürgermeisterin der ukrainischen Stadt Mukatschewo berichtete von den kriegsbedingten Problemen vor Ort und dankte für die Solidarität. Das Junge Netzwerk hatte mehrere Hilfstransporte organisiert.

Ein weiteres Thema der Gesprächsrunde waren die Beziehungen zwischen Argentinien und Deutschland. Fernanando Brun betonte das Zukunftspotenzial Argentiniens als Energielieferant und -produzent, wobei er viele gemeinsame Interessen mit Deutschland wahrnahm.

Bei dem Panel über “Medien und Dokumentation der deutsch-argentinischen Gemeinschaft in Argentinien” vertrat Marcus Christoph das Argentinische Tageblatt. Der Redakteur betonte, dass das Tageblatt als einzige Publikation der traditionellen Einwandergemeinschaften noch Bestand habe. Andere Gemeinschaften, die früher ebenfalls über ihre eigenen Zeitungen verfügten, wie etwa die italienische, französische oder englische, haben heutzutage in Buenos Aires keine Zeitung mehr in ihrer Muttersprache.

„Es ist von großer Bedeutung, noch eine Zeitung auf Deutsch zu haben, die die Sprache und Kultur bewahrt”, meinte Christoph. Das Argentinische Tageblatt biete zudem einen Überblick darüber, was in der Welt, im deutschsprachigen Raum, in Argentinien sowie in den deutsch-argentinischen Vereinen vor Ort passiere. Der Redakteur betonte die ungebrochene Bereitschaft der Zeitung, den deutsch-argentinischen Vereinen Platz für Berichte über Projekte und Veranstaltungen frei zu halten. „Dafür stehen immer Seiten zur Verfügung.

Monica Bader stellte in einer ausführlichen Powerpoint-Präsentation die Arbeit des Centro DIHA vor. Die Einrichtung auf dem Campus der Universität von San Martín sammelt Zeugnisse der deutschsprachigen Einwanderung in Argentinien und dokumentiert diese. Monica Bader ermunterte die Anwesenden, das Zentrum mit Beiträgen und Fundstücken zu unterstützen.

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