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Aus Trümmern ins EM-Finale

Mancinis "Meisterwerk" verzückt Italien

Chiesa
Federico Chiesa bringt Italien in Führung. (Foto: dpa)

London (dpa/mc) - Inmitten des euphorischen Jubels über das italienische Final-Märchen dachte Roberto Mancini nicht an das bevorstehende große Endspiel, sondern noch einmal zurück. An all die Häme und Kritik, mit der die italienische Fußball-Nationalelf bei seinem Start nach der verpassten WM 2018 überschüttet wurde. "Niemand hat an uns geglaubt, als wir angefangen haben. Niemand", sagte der 56 Jahre alte Trainer, der nach dem vorläufigen Höhepunkt der beeindruckenden EM-Reise voller Stolz auf sein Team blickte: "Ich muss mich bei den Jungs bedanken, die immer daran geglaubt haben. Aber es gibt noch etwas zu erledigen."

Nach der bestandenen ultimativen EM-Reifeprüfung mit einem 4:2 im Elfmeterschießen gegen starke Spanier wollen die Azzurri nun den zweiten EM-Triumph für Italien nach 1968 nach Hause bringen. "Noch ist nichts erreicht", mahnte Mancini, der mit seinem Team nun seit unglaublichen 33 Spielen in Serie unbesiegt ist. Verteidiger Leonardo Bonucci versprach: "Jetzt fehlt nur noch ein Zentimeter. Wir werden Sonntag mit der gleichen Aggressivität auf den Platz gehen, um das nach Hause zu bringen, was uns seit über 50 Jahren fehlt."

"Nur ein Verrückter hat vor drei Jahren an uns geglaubt, und das war der Trainer", sagte Federico Bernardeschi.

Federico Chiesa brachte die Italiener mit 1:0 in Führung (60. Minute). Die übrigen Hauptrollen gingen an diesem denkwürdigen Abend im Londoner Wembley-Stadion an Mittelfeldspieler Jorginho, der den entscheidenden Elfmeter verwandelte, und an Torhüter Gianluigi Donnarumma, der den Versuch von Álvaro Morata parierte. "Diese Emotionen kann man nicht beschreiben", sagte der 22 Jahre alte Keeper. "Ich genieße das mit meinen Teamkollegen und widme den Elfmeter Leonardo Spinazzola."

Für viele ist das Erreichen des Finales ein Verdienst des Trainers, der beeindruckende Aufbauarbeit leistete. "Italien ist weiter großartig, zum vierten Mal sind wir im EM-Finale. Meisterwerk Mancinis", meinte der "Corriere dello Sport". In drei Jahren ist es dem früheren Weltklasse-Stürmer gelungen, eine in Trümmern liegende Mannschaft wieder aufzurichten, umzubauen und nun zum größten Erfolg ihrer jüngsten Geschichte zu frühen. "Nur ein Verrückter hat vor drei Jahren an uns geglaubt, und das war der Trainer", sagte Federico Bernardeschi.

Dabei vollzog die Mannschaft bei diesem Turnier auch den Wandel von den stets zynisch und knallhart verteidigenden italienischen Teams zu einer Elf, die mutig und offensiv spielt, die Fans mitreißt und mit ihrem Fußball begeistert.

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