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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus der Regalen des Centro DIHA

Neuerwerbungen

Der Centro DIHA konnte ein Buch erwerben, das neues Licht auf den deutschen Anteil an der argentinischen Wirtschaft wirft. Es handelt sich um die deutschsprachige Festschrift Staudt & Co. 1887-1937, Selbstverlag in Deutschland 1937. Die Firma Staudt & Co. hatte ihren Ursprung und ihren Sitz in Berlin, sie war von drei Gesellschaftern gegründet worden, die in Buenos Aires Handel getrieben hatten. Der Hauptaktionär war von 1887 bis zu seinem Tode 1906 Wilhelm Jacob Staudt. Die Geschäfte in sehr verschiedenen Sachgebieten führten das Haus dazu, in verschiedenen Ländern Südamerikas –Argentinien, Paraguay, Uruguay, Chile– Filialen aufzumachen, unter denen auch die Fusionierung in Buenos Aires mit dem deutsch-brasilianischen Haus Bromberg zu rechnen ist. Die wichtigste dieser Filialen wurde Staudt y Cía, eine argentinische Firma mit Richard W. Staudt als Präsidenten, deren Verwaltung 1923 von dem Mutterhaus abgetrennt wurde. Es ist ein sehr lehrreiches Buch in Bezug auf gewisse Seiten der argentinischen Wirtschaft. Es werden darin die lokalen Gewohnheiten und Eigenheiten der Händler zu Ende des 19. Jahrhunderts und die Änderungen beschrieben, die im 20 Jh. eingebracht wurden. Auch wird eingehend über die verschiedenen Wirtschaftszweige gehandelt, in denen sich Staudt & Co. betätigt hatte: Metallförderung und Kommerzialisierung von Metallwaren und Maschinen; Häute und Gerbereien; die Geschichte der Schafzucht in Argentinien; das Fleischgeschäft. Man erkennt eindeutig, dass Staudt Argentina ab 1922 ein eigenes, vom Mutterhaus abgetrenntes Unternehmen, und somit rechtlich keine deutsche Firma mehr war. Dies war der Standpunkt Richard Staudts nach der Beschlagnahmung seines Besitzes als „Feindeigentum“ als Folge des Zweiten Weltkriegs.

(Aus Mitteilungsblatt IV/5-2017)

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