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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus der Forschung

Mehrheit mit Übergewicht

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zu dick. 59 Prozent der Erwachsenen in der europäischen WHO-Region lebten demnach mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Der Anteil bei den Männern sei höher (63 Prozent) als bei den Frauen (54 Prozent), teilte die WHO Europa in ihrem am Dienstag vorgestellten Europäischen Fettleibigkeitsbericht 2022 mit. Deutschland lag bei den Erwachsenen leicht unter dem Durchschnitt der Region. Dafür klafften die Unterschiede zwischen deutschen Frauen und Männern deutlicher auseinander als anderswo: Der Wert der Frauen lag unter 50, der der Männer bei 65 Prozent. Die aktuellsten europäischen Vergleichswerte dazu stammen nach WHO-Angaben aus dem Jahr 2016. Die Raten von Übergewicht und Fettleibigkeit hätten in der gesamten WHO-Region Europa „epidemische Ausmaße“ erreicht, erklärte die in Kopenhagen ansässige Organisation. Keines der 53 Länder dieser Region sei derzeit auf dem Weg, das Ziel zu erreichen, den Anstieg bei der Fettleibigkeit bis 2025 zu stoppen. Die Verbreitung unter Erwachsenen sei nur auf den amerikanischen Kontinenten noch höher.


Blutdruck im Blick

Übergewichtige Kinder und Jugendliche leiden häufig auch an Bluthochdruck. Bei Jugendlichen ab 15 Jahren ist das etwa bei der Hälfte der Fall. Kinder zwischen 3 und 14 Jahren sind weniger gefährdet. Das zeigt eine Studie aus den USA. Um das Problem im Blick zu behalten, ist es wichtig, regelmäßig den Blutdruck von Kindern mit Übergewicht zu messen. Dazu rät Herman Josef Kahl, Mitglied des Expertengremiums vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Denn wird Bluthochdruck in jungen Jahren behandelt, verringert dies langfristige Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Übergewicht kann zum Beispiel auch Störungen des Fettstoffwechsels und des Glukosestoffwechsels begünstigen, was im Erwachsenenalter etwa zu Diabetes mellitus Typ 2 führen kann, so der Arzt. „Die beste Methode wäre natürlich, Gewicht zu verlieren“, rät Kahl. In Deutschland und in vielen anderen Ländern können junge Menschen in speziellen Reha-Kliniken lernen, ihr Ernährungs- und Essverhalten zu verändern. Dort beginnen sie wieder damit Bewegung in ihren Alltag einzubinden. Auch bei begleitenden Problemen erhalten sie Hilfe - etwa Mobbing oder Stigmatisierung. (dpa/wvg)

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