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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus der Forschung

Rote Liste

In Deutschland sind laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) mehr als ein Viertel von knapp 6750 neu bewerteten Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet. Insgesamt gehe es um 26,2 Prozent der Spezies, die für den dritten und letzten Band der Roten Liste für wirbellose Tiere untersucht wurden, teilte das BfN am Mittwoch in Bonn mit. Unter den nun bewerteten Arten haben Käfer mit mehr als 5600 Arten den größten Anteil. Das BfN erklärte, bei einigen wenigen Insektenarten hätten die Bestände zugenommen. Die Rückgänge vieler Arten überwögen aber deutlich. Vor allem bei gewässergebundenen Arten bleibe der Anteil der gefährdeten hoch. Trotz der verbesserten Wasserqualität in den letzten 25 Jahren hätten sich viele Bestände noch nicht vollständig erholen können. Rote Listen beschreiben die Gefährdung der verschiedenen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten und sind damit eine Art Inventur der Artenvielfalt. Sie werden etwa alle zehn Jahre vom BfN herausgegeben. Am neuen Band wirkten 130 ehrenamtliche Fachleute mit. Eine Auswertung aller seit 2009 erschienenen Roten Listen soll folgen.


Langstrecke

Eine Gazelle hat rechnerisch in fünf Jahren den halben Erdball umrundet. Wissenschaftler des Frankfurter Senckenberg-Instituts haben zusammen mit Forschern der Wildlife Conservation Society in der Mongolei 15 Gazellen der Art Procapra gutturosa mit GPS-Sendern ausgestattet. „Einer dieser Sender hat mit fünf Jahren ungewöhnlich lange gehalten“, berichtete Thomas Müller vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum am Mittwoch. „So konnten wir die Wanderungen der Gazelle über einen großen Teil ihres Lebens verfolgen.“ Insgesamt legte die Gazelle binnen fünf Jahren mehr als 18.000 Kilometer zurück. Das entspricht einer halben Erdumrundung. Da sich Mongolische Gazellen meist in Gruppen zusammenschließen, gehen die Forscher davon aus, dass es sich bei dem Tier nicht um einen Einzelfall handelt. Die Studie erschien im Fachjournal „Ecology“. Der Weg der Gazelle lese sich „wie ein abenteuerlicher Reisebericht“, hieß es von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Das Tier durchquerte die östliche Mongolei mehrfach von Norden nach Süden, lief über schneebedeckte Hügel und durch tosende Flüsse. Die Studie verdeutliche, wie wichtig es für nomadisierende Huftiere ist, durchlässige Landschaften zu erhalten, bilanzieren die Forscher. (dpa/wvg)

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