Ehrung
Die aus Deutschland stammende Klimaforscherin Friederike Otto zählt nach Einschätzung des Magazins „Nature“ zu den derzeit maßgebenden Wissenschaftlern auf der Welt. Mit der Aufnahme in die „Nature’s 10“ würdigt das renommierte Fachblatt Ottos Engagement, den Einfluss der Klimaerwärmung auf bestimmte Wetterextreme zu ermitteln. Otto, die am Imperial College in London forscht, ist Teil der Initiative World Weather Attribution (WWA), die in diesem Jahr unter anderem für die Hitzewelle in den USA den Einfluss des Klimawandels nachweisen konnten. Auch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen untersuchte die Gruppe. Zunächst sei der Ansatz, den Einfluss des Klimawandels auf Wetterextreme bestimmen zu wollen, auf Kritik von Kollegen gestoßen, schreibt „Nature“. „Das hat sich total geändert.“ Mittlerweile werde der Ansatz als höchst robust angesehen. In einem Bericht des Weltklimarates IPCC von August werde der Einfluss der Klimaerwärmung auf Wetterextreme nun als „feststehende Tatsache“ genannt.
Gletscherbruch
Forscher eines britisch-amerikanischen Projekts haben vor einem „dramatischen Wandel“ an einem gigantischen Gletscher in der Antarktis infolge der Erderwärmung gewarnt. Bereits innerhalb von weniger als zehn Jahren könne ein auf dem Meer schwimmender Teil an der Vorderseite des Gletschers „zersplittern wie die Windschutzscheibe eines Autos“, warnte der leitende US-Glaziologe Ted Scambos von dem Projekt International Thwaites Glacier Collaboration (ITGC) im Gespräch mit der BBC. Sowohl veröffentlichte als auch noch unveröffentlichte Studien deuteten dies an, fuhr der Forscher fort. Grund dafür sei warmes Wasser, das unter den Gletscher gelange. Der Thwaites-Gletscher steht unter Dauerbeobachtung der Wissenschaftler. Sie messen die Geschwindigkeit, in der das Eisfeld schmilzt. Die Menge an Eis, die den Gletscher verlässt, hat sich nach Angaben der Forscher in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. Der Thwaites-Gletscher liegt in dem als Marie-Byrd-Land bezeichneten westlichen Teil der Antarktis. Das Eisfeld erstreckt sich über eine Fläche von der Größe des US-Bundesstaats Florida. Sollte das gesamte des Gletschers eines Tages schmelzen, würde das den Meeresspiegel um bis zu 65 Zentimeter steigen lassen, wie die BBC berichtete. Damit wird aber erst in mehreren Jahrhunderten gerechnet. (dpa/wvg)
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