Sondenstart
Erstmals hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine Sonde starten lassen, die absichtlich in einen Asteroiden krachen und so dessen Flugbahn verändern soll. Das Fluggerät startete gestern mithilfe einer „Falcon 9“-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus. Kommenden Oktober soll die Sonde den Asteroiden Dimorphos treffen. Von der rund 330 Millionen Dollar teuren Mission „Dart“ erhofft sich die Nasa Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor Asteroiden geschützt werden könnte. Dimorphos, eine Art Mond des Asteroiden Didymos mit einem Durchmesser von rund 160 Metern, stellt derzeit Berechnungen der Nasa zufolge keine Gefahr für die Erde dar - und die Mission ist so angelegt, dass der Asteroid auch nach dem Aufprall der Sonde, die nur eine Kamera an Bord hat, keine Gefahr darstellen soll. Nach dem Aufprall soll die rund zwölfstündige Umlaufbahn von Dimorphos um möglicherweise bis zu zehn Minuten kürzer dauern. 2024 soll die Esa-Mission „Hera“ starten, um die Auswirkungen des Aufpralls genauer zu untersuchen. Derzeit wissen Wissenschaftler von rund 27.000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten - von denen jedoch keiner eine unmittelbare Gefahr darstellt.
Abholzung
Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet steigt weiter stark an. Die abgeholzte Fläche in der Region betrug zwischen August 2020 und Juli 2021 13.235 Quadratkilometer, wie aus einer Mitteilung des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, am Donnerstag hervorging. Demnach ist dies eine Steigerung um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die abgeholzte Fläche war die größte seit 2008. Die vorläufigen Daten des Inpe hatten bereits auf eine Zunahme der Zerstörung hingedeutet. Brasilien, wo in den vergangenen Monaten Wassermangel und Trockenheit herrschte, wird eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben. Der Anteil des südamerikanischen Landes am Amazonasgebiet, das als wichtiger Speicher des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 gilt, entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial. Die international unter Druck geratene brasilianische Regierung hatte bei der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow angekündigt, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwalds bis 2028 zu beenden. (dpa/wvg)
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