Bessere Luft?
In vielen Städten der Welt haben Bewohnerinnen und Bewohner im vergangenen Jahr zumindest zeitweise mehr blauen Himmel statt Smog gesehen. Die Luftqualität war deutlich besser, weil wegen Corona-Beschränkungen weniger Verkehr unterwegs war, wie die Weltwetterorganisation (WMO) am Freitag in Genf berichtete. Stickstoffdioxid sei dort, wo Ausgangssperren verhängt wurden, im Vergleich zu anderen Jahren um bis zu 70 Prozent zurückgegangen, Feinstaub je nach Region um 30 bis 40 Prozent. Mit der Lockerung der Maßnahmen sank die Luftqualität aber wieder auf das vorherige Niveau zurück, wie es im ersten Luftqualität- und Klima-Bulletin der WMO heißt. Die WMO nahm Messungen aus 63 Städten in 25 Ländern auf allen Kontinenten in die Berechnungen auf. Auch in der Autonomen Stadt Buenos Aires (CABA) kam es mit dem Beginn der Ausgangssperre im März 2020 zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität: Wie eine Forschergruppe der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Buenos Aires berichtet, sei die Konzentration von Kohlenmonoxid, Stickstoffoxiden und Feinstaub dort ebenfalls um bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Nur zwei Monate später seien die Werte jedoch aufgrund der Lockerungen wieder auf dem vorherigen Niveau angekommen, so die Forscher.
Wärmerekord
Die diesjährigen Sommermonate Juni, Juli und August waren in Europa die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte der europäische Klimawandeldienst Copernicus (C3S) am Dienstag in London mit. Demnach lag die durchschnittliche Temperatur fast ein Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Die bislang wärmsten Sommermonate wurden in den Jahren 2010 und 2018 verzeichnet, sie waren jeweils etwa 0,1 Grad kühler als in diesem Jahr. Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis auf das Jahr 1979 zurück. Die Temperaturen im August 2021 waren demnach in Europa nahe am Durchschnitt, allerdings erlebten die Menschen den Monat sehr unterschiedlich. Während im Mittelmeerraum mehrere Hitzerekorde gebrochen wurden, war es im Norden des Kontinents eher kühler als gewöhnlich. Der Klimawandeldienst der EU erstellt monatlich Berichte über die Lufttemperatur, das Meereis und den Wasserkreislauf. Er stützt sich auf Daten von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen rund um den Globus sowie Modellrechnungen.
(dpa/wvg)
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