Gewebezucht
Die Universität Zürich und das Unternehmen Airbus wollen auf der Internationalen Raumstation ISS die Produktion von menschlichem Gewebe verbessern. Das Experiment zur Herstellung von organähnlichem Gewebe in der Schwerelosigkeit solle mit dem für Samstag geplanten nächsten Versorgungsflug ins All gebracht werden, teilten Airbus Defence and Space und die Universität Zürich am Donnerstag mit. Erste Tests waren bereits erfolgreich verlaufen. Mit der Zucht von organähnlichen Geweben in der Schwerelosigkeit wollen die Forscher die Entwicklung von Medikamenten verbessern und Tierversuche reduzieren. Auch bei Organschäden könne das Gewebe helfen. Auf der Erde sei die Zucht von Organoiden wegen der Schwerkraft ohne Stützskelette nicht möglich. Bei ersten vorbereitenden Tests auf der ISS hatten sich den Angaben zufolge aus menschlichen Stammzellen binnen eines Monats organähnliche Leber-, Knochen- und Knorpel-Strukturen entwickelt. Für das nächste Experiment würden Gewebestammzellen von zwei Frauen und zwei Männern unterschiedlichen Alters ins All geschickt, die Proben sollen Anfang Oktober zurückkommen. Erste Ergebnisse seien ab November zu erwarten.
Weiter nördlich
Lange Zeit galt die Insel Oodaaq am nördlichsten Zipfel Grönlands als das dem Nordpol am nächsten gelegene Stück Land. Doch das muss nun möglicherweise korrigiert werden - zumindest vorübergehend. Forscher der Universität Kopenhagen haben nach eigenen Angaben nämlich ein kleines Eiland entdeckt, das noch weiter nördlich liegt, wenn auch nur knapp 800 Meter. Die Entdeckung des noch unbenannten, etwa 30 mal 60 Meter großen Inselchens war demzufolge reiner Zufall. „Wir waren überzeugt, dass die Insel, auf der wir standen, Oodaaq ist“, sagte Forschungsleiter Morten Rasch. Er war mit einem Team zum Einsammeln von Proben an die Nordküste Grönlands gereist. Von seinem Irrtum erfuhr er erst, als er Bilder und Koordinaten im Internet postete und Hinweise erhielt, dass die Koordinaten nicht stimmen könnten. Eine Überprüfung der Koordinaten ergab, dass Oodaaq tatsächlich rund 800 Meter südlich von dem Ort liegt, an dem Rasch und sein Team an Land gingen. Der Wissenschaftler gab zu bedenken, dass die neu entdeckte Insel womöglich nicht lange Bestand haben könnte. Sie bestehe hauptsächlich aus kleinen Ansammlungen von Schlamm und Kies. „Keiner weiß, wie lange sie dableiben wird.“ (dpa/wvg)
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