Gletscherseen
Die Gletscherschmelze in den Alpen hat in der Schweiz allein innerhalb von zehn Jahren 180 neue Gletscherseen entstehen lassen. Zwischen 2006 und 2016 wuchs die Wasserfläche jedes Jahr um rund 150.000 Quadratmeter (15 Hektar) – „ein sichtbarer Beweis für den Klimawandel in den Alpen“, wie das schweizerische Wasserforschungsinstitut (Eawag) am Montag berichtete. Das Institut hat erstmals ein Inventar sämtlicher Gletscherseen angelegt, die seit dem Ende der sogenannten Kleinen Eiszeit um 1850 entstanden sind. In den Jahren 1850 bis 2016 stieg die Fläche der Gletscherseen nach Auskunft des Mitautors Nico Mölg im Durchschnitt jährlich um rund 40.000 Quadratmeter (4 Hektar) an - mit stark gestiegener Tendenz in den jüngsten Studienjahren 2006 bis 2016. Die Liste umfasst insgesamt 1200 Seen, von denen 187 meist durch die Sedimente, die die Gletscher transportieren, wieder aufgefüllt wurden und verschwunden sind. 2016 betrug die Fläche aller bestehenden Gletscherseen etwa 620 Hektar. Die Wissenschaftler haben alte Aufzeichnungen, die in die Mitte des 19. Jahrhundert zurückreichen sowie Luftaufnahmen, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts existieren, ausgewertet.
Neues Labor
Die Internationale Raumstation ISS soll ein neues Labor bekommen. Das russische Modul „Nauka“ (Wissenschaft) hob am Mittwochnachmittag planmäßig vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab, wie Live-Bilder der Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigten. Zu sehen war, wie die unbemannte Trägerrakete vom Typ Proton-M bei gutem Sommerwetter startete. Das fliegende Labor sollte eigentlich schon 2007 ins Weltall gebracht werden. Probleme hatten immer wieder zu Verzögerungen geführt. Es soll an den russischen Teil der Station andocken. An der Stelle, wo „Nauka“ andocken soll, befindet sich das Modul „Pirs“ (Anlegestelle), das Roskosmos zufolge als zusätzliche Andockstelle für Raumschiffe genutzt wurde. Sollte der Start des neuen Labors problemlos klappen, soll „Pirs“ an diesem Freitag abgedockt und danach im Pazifischen Ozean versenkt werden. „Nauka“ ist als Mehrzweckmodul vorrangig für die Forschung gedacht. Es soll aber auch als Mannschaftsquartier mit eigenem System zur Lebenserhaltung dienen. „Nauka“ misst 13 mal 4,11 Meter bei einem Gewicht von mehr als 20 Tonnen. Das letzte Modul hatte Russland vor elf Jahren zum Außenposten der Menschheit geschickt. (dpa)
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