Investition
Die USA wollen 3,2 Milliarden US-Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) in die Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 investieren. Der US-Immunologe Anthony Fauci stellte die Pläne am Donnerstag bei einem Briefing der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses in Washington vor. „Impfstoffe bleiben eindeutig das Kernstück unseres Arsenals gegen Covid-19“, betonte der Gesundheitsexperte. Antivirale Mittel könnten jedoch eine wichtige Ergänzung zu Impfstoffen sein. Das „Antivirale Programm für Pandemien“ bringe führende Wissenschaftler aus der akademischen Forschung und der Industrie zusammen. Pharmaunternehmen wie Pfizer, Roche oder Merck arbeiteten bereits an solchen Substanzen, sagte Fauci. Antivirale Medikamente stellten auch eine weitere „Verteidigungslinie“ gegen besorgniserregende Varianten und künftige Bedrohungen durch Viren dar, führte Fauci fort. Während in der Corona-Pandemie im Rekordtempo gleich mehrere Impfstoffe zugelassen wurden, fehlt noch immer ein Mittel, das das Virus spezifisch bekämpft. Bei Klinik-Patienten wird bislang vor allem das lange bekannte Kortikoid Dexamethason eingesetzt.
Impfstudie
In einem Modellprojekt sind Bewohner der Ilha de Paquetá in Brasilien gegen das Coronavirus geimpft worden. Ziel der Aktion am Sonntag war es, alle 3530 Erwachsenen der Insel in der Guanabara-Bucht bei Rio de Janeiro innerhalb eines Tages zu impfen, wie die brasilianische Nachrichtenplattform G1 berichtete. Der Feldversuch mit dem Vakzin von AstraZeneca soll Hinweise über die Sicherheit des Impfstoffs liefern und Aufschluss darüber geben, inwiefern die Immunisierung der erwachsenen Bevölkerung auch die nicht geimpften Kinder und Jugendlichen vor eine Infektion schützt, wie der Leiter des Gesundheitsamts von Rio de Janeiro, Daniel Soranz, erklärte. „Impfen ist immer spannend, vor allem, wenn wir an die Bedeutung der Forschung denken, die den Impfstoff und die Auswirkungen auf die Übertragung bewertet“, sagte die Präsidentin der Forschungseinrichtung „Fundação Oswaldo Cruz“ (Fiocruz), Nísia Trindade. In den kommenden Wochen und Monaten soll zudem beobachtet werden, ob bereits die erste Dosis des Impfstoffs die Übertragung von Fällen in der Region vollständig verhindert oder ob dies erst nach der zweiten Dosis geschieht. (dpa)
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