Mehr Luchse
Der registrierte Bestand der streng geschützten Luchse in Deutschland hat leicht zugenommen. Im Monitoringjahr 2019/20 seien deutschlandweit 194 Luchse nachgewiesen worden, teilte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am Donnerstag in Bonn mit. Im vorhergehenden Zeitraum seien es 137 gewesen. Die Zahlen gehen aus der Erläuterung einer Karte des BfN zum Luchsvorkommen hervor. Laut BfN wurden im jüngsten Monitoringjahr 32 Luchsweibchen mit 59 Jungtieren gezählt und bestätigt, zuvor waren es 27 Weibchen mit Nachwuchs. Derzeit gebe es drei voneinander getrennte Vorkommen in Deutschland, erklärte die Behörde. Das größte Vorkommen liege im Harz und dessen Umfeld, ein weiteres in Ostbayern und seit 2016 ein drittes im Pfälzerwald und dessen näherer Umgebung. In Baden-Württemberg und Sachsen seien einzelne männliche Luchse nachgewiesen worden. Die etwa schäferhundgroßen Raubtiere benötigten „möglichst unzerschnittene, waldreiche Lebensräume mit ausreichend Beutetieren wie Rehen“, erklärte das Bundesamt. Sie bewohnten große Reviere. Umweltverbände zeigten sich erfreut über die erneute Ausbreitung der Luchse, wiesen jedoch auch darauf hin, dass die Tiere noch immer vom Aussterben bedroht seien.
Wald-Satellit
Brasilien hat unter anderem zur Überwachung der Abholzung im Amazonas-Gebiet den nach eigenen Angaben ersten komplett selbst entwickelten, getesteten und betriebenen Satelliten ins All geschickt. „Amazonia 1“ sei am Sonntag um 01.54 Uhr (Brasília-Zeit) vom Satish Dhawan Space Centre in Indien erfolgreich gestartet, hieß es in einer Mitteilung des Instituts für Weltraumforschung (Inpe), die für die Überwachung des Regenwaldes zuständig ist. Laut der Mitteilung soll „Amazonia 1“ Bilder für die Umwelt- und Landwirtschaftsbeobachtung, vor allem im Amazonas-Gebiet, liefern. Der Satellit kann mit seiner Kamera von jedem Ort der Erde alle fünf Tage eine Aufnahme machen. Dies sei besonders bei der Warnung vor Abholzung im Amazonas-Gebiet wertvoll, auch weil bei wiederholten Besuchen die Wahrscheinlichkeit zunehme, wolkenfreie Sicht zu haben. Laut dem Nachrichtenportal „G1“ war das 400 Millionen Reais-Projekt (umgerechnet circa 60 Millionen Euro) aufgrund von Budgetmangel immer wieder bedroht. Erst kurz vor dem Start von „Amazonia 1“ habe das Inpe die Stipendien von mehr als 100 Wissenschaftlern ausgesetzt. (dpa/wvg)
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