Storchgewölle
Ein schimmernder Kringel auf der Erde - ein Regenwurm? Mit einem Happs steckt er im Schnabel des Storches. Hat der Storch Pech, dann hat er allerdings gerade ein Haushaltsgummi vom Boden aufgelesen. Nach dem Fressen speit ein Storch in großen Klumpen wieder aus, was er nicht verdauen kann. Die Studentin Franziska Fritz hat viele dieser Klumpen - sogenannte Gewölle - auseinandergenommen, um zu sehen, was die Störche in ihrer Gegend an unverdaulichen Dingen gefressen haben. In rund jedem dritten der ausgewürgten Klumpen fand sie Plastikteile. Wie ein Gewölle zeigte, hatte ein Storch auch mal vier oder fünf Gummibänder auf einmal ausgewürgt. Offenbar gelingt es den Vögeln aber nicht immer, gefressenen Müll wieder auszuspeien: Storchenbetreuer Stefan Eisenbarth fand im Juni in einem Rheinstettener Horst einen toten Jungstorch mit einem Luftballon im Magen. Wenn ein Vogel es nicht schafft, das Plastik wieder auszuspeien, kann er sich damit den Magen verstopfen, erklärt Lars Lachmann, Vogelexperte des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). „Der hätte dann ein ständiges Sättigungsgefühl und würde irgendwann aufhören, zu fressen, und dann verhungern – mit vollem Magen.“
Mondstation
Der ESA-Astronaut Matthias Maurer sieht die von den USA und Europa sowie weiteren Partnern geplante Raumstation in der Mond-Umlaufbahn als wichtige Etappe zum Mars. „Von dieser Station werden wir in Zukunft wieder auf dem Mond landen und ihn nachhaltig erkunden“, sagte der nächste Deutsche im All am Rande des Trainings in Houston der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig sei die Station eine Plattform, auf der Technologien getestet werden könnten. „Es geht um Technologien, die für das Raumschiff, das Astronauten künftig Richtung Mars bringen soll, unbedingt erforderlich sind.“ Die europäische Raumfahrtbehörde Esa hatte vor kurzem mit ihrem US-Partner Nasa einen Vertrag über die Lieferung von Modulen für den Aufbau der Station abgeschlossen. Der sogenannte Gateway soll im nächsten Jahrzehnt gebaut werden. Im Gespräch ist, dass sich auch Russland, Japan und Kanada beteiligen. Maurer soll Ende 2021 zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Er wäre der zwölfte Deutsche im All und der vierte Deutsche auf der ISS. Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde soll er etwa ein halbes Jahr forschen. (dpa/wvg)
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