Aufgeklärt
Die Behörden in Botsuana haben Cyanobakterien als wahrscheinliche Ursache für das Massensterben von Elefanten im Land ausgemacht. Labortests mit Blutproben verendeter Tiere sowie Erd- und Wasserproben hätten ergeben, dass diese Gifte bildenden Mikroorganismen die Tiere im Okavango-Delta im Nordwesten des Landes töteten, sagte Mamadi Reuben, der leitende Veterinärbeamte der Wildpark-Behörde, am Montag. Manche Arten von Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt, bilden potenziell tödliche Giftstoffe. Das kann zum Beispiel Folgen für Tiere beim Trinken aus Gewässern haben, wenn sich die Mikroben dort bei Algenblüten massenhaft vermehren. In den vergangenen Monaten seien insgesamt 330 tote Elefanten im Okavango-Delta gefunden worden, sagte Cyril Taolo von der Wildpark-Behörde. Wilderei wurde als Todesursache früh ausgeschlossen, da die Kadaver mit intakten Stoßzähnen gefunden wurden. Noch sei unklar, warum offenbar keine andere Spezies betroffen sei, sagte Reuben. Das Okavango-Delta ist weltweit wegen der spektakulären Landschaften und reichen Tierwelt berühmt. Botsuana im südlichen Afrika hat bisher auf dem Kontinent einen guten Ruf in Sachen Natur- und Tierschutz.
Durchwachsen
Die Ostsee befindet sich internationalen Experten zufolge in einem durchwachsenen Zustand. Im Rahmen eines erstmals auf das Binnenmeer angewandten Indexes erhält sie 76 von 100 Punkten, wie die Wissenschaftler des Stockholm Resilience Centre (SRC) am Montag mitteilten. Das entspreche in etwa einer 3+ im Schulzeugnis, sagte der deutsche Hauptautor der Untersuchung, Thorsten Blenckner. In der Bewertung schneidet die Ostsee insgesamt recht gut beim küstennahen Fischbestand sowie den Lebensgrundlagen und wirtschaftlichen Bedingungen in den Anrainerstaaten ab. Nachbesserungsbedarf sehen die Stockholmer Forscher dagegen vor allem bei der Verunreinigung mit neuen Schadstoffen und bei den Schutzgebieten, die zwar ausgewiesen seien, oft aber über keinen Managementplan verfügten. Insgesamt gebe es aber teils große regionale Unterschiede. Bei dem Projekt haben Blenckner und seine Mitstreiter den seit 2012 berechneten Ocean Health Index (OHI) kalifornischer Forscher zum ersten Mal auf die Ostsee angewandt. Mit dem Baltic Health Index (BHI) wollen sie ein umfassendes Gesamtbild vermitteln, wie es um den Zustand des Meeres bestellt ist. (dpa)
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