Fossiler Käfer
Funde in der Unesco-Welterbestätte Grube Messel in Südhessen geben Einblick in das Ökosystem vor 47,5 Millionen Jahren. In der Fossilienlagerstätte haben Wissenschaftler in der aktuellen Grabungssaison versteinerte Blüten mit Pollen und einen fossilen Käfer mit Pollen im Darmtrakt entdeckt, wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. „Blüten sind generell nur vereinzelt fossil überliefert. Noch seltener sind Blüten mit Pollen“, sagte der Paläobotaniker Dieter Uhl. Die Funde könnten ermöglichen, Blüten bestimmten Pollenformen zuzuordnen, die ansonsten nur isoliert im Gestein gefunden würden. So könne man mehr über die Flora im damaligen Eozän-Zeitalter erfahren. Bei dem entdeckten Käfer arbeitet man den Wissenschaftlern zufolge mit der Universität Wien zusammen, um die Pollen im Darm zu analysieren. Mit einer solchen Bestimmung würde sichtbar, welche Pollen das Insekt an seinem letzten Lebenstag gegessen habe, teilte Grabungsleiterin Sonja Wedmann mit. „Das sind einzigartige und sehr seltene Einblicke in ein vergangenes Ökosystem.“
West-Nil-Virus
EU-weit haben sich in diesem Jahr mittlerweile fast 200 Menschen nachweislich mit dem West-Nil-Virus angesteckt. Wie aus dem Wochenbericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zu Bedrohungen durch übertragbare Krankheiten hervorgeht, wurden seit Beginn der Übertragungssaison bis einschließlich Mittwoch insgesamt 188 Fälle menschlicher Infektionen gemeldet. Mit Abstand die meisten davon hat demnach Italien (144) verzeichnet, wo es zudem zehn Todesfälle gab. Weitere Infektionen wurden in Griechenland (39), Österreich (2), Rumänien (2) und der Slowakei (1) registriert. Außerdem hat das an die EU grenzende Serbien 34 Infektions- sowie drei Todesfälle verzeichnet. Die Übertragungssaison dauert dem ECDC zufolge in der Regel von Juni bis November. Menschliche Infektionen wurden in Deutschland nach ECDC-Angaben in diesem Jahr bislang nicht registriert. Allerdings war vergangenen Monat ein bundesweit erster Fall für dieses Jahr bei einer Schnee-Eule im Zoologischen Garten in Magdeburg nachgewiesen worden. An dem West-Nil-Virus erkranken Vögel, aber auch Pferde und Menschen. Beim Menschen verläuft die Infektion überwiegend unauffällig oder mild. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. (dpa)
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