Gegen Resistenzen
Antimikrobielle Resistenzen sind eine wachsende Bedrohung für die Menschen und es muss dringend mehr zur Rettung von Leben getan werden - dazu ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf. Sie drängte Geldgeber am Dienstag, Studien zu Impfstoffen zu beschleunigen und zu prüfen, wie bereits vorhandene Impfstoffe besser eingesetzt und vor allem weltweit verteilt werden können. Mit Impfungen sollen die Infektionen von vornherein verhindert werden. Von antimikrobiellen Resistenzen (AMR) spricht man, wenn etwa Bakterien aufgrund von genetischen Veränderungen nicht mehr auf eigentlich wirksame Medikamente ansprechen. Auch Pilze, Parasiten und Viren können Resistenzen entwickeln. Infektionen mit diesen Erregern können dann sehr schwer oder sogar tödlich verlaufen. Die WHO spricht von einer „stillen Pandemie“, die im Jahr mindestens 1,27 Millionen Menschen direkt das Leben kostet. Insgesamt geht sie von 4,95 Millionen AMR-Todesfällen aus. Dabei geht es um Menschen, deren Behandlung durch eine Resistenz erschwert wird und die dann an anderen Komplikationen sterben. Besorgniserregende Resistenzen entwickeln sich vor allem, wenn Antibiotika nicht korrekt eingenommen werden.
Ökosystemingenieure
Bestimmte Taschenratten in den USA betreiben einer neuen Studie zufolge unterirdische Wurzelfarmen. Wissenschaftler der University of Florida berichteten im Fachmagazin „Current Biology“, dass die untersuchte Südöstliche Taschenratte (Geomys pinetis) Teile ihrer Nahrung selbst erntet und düngt. Die US-amerikanische Ratten-Art lebt in weitläufigen Systemen unter der Erde und ernährt sich hauptsächlich von Wurzeln, die in ihre Tunnel hineinwachsen. Laut den Forschenden ernten die Tiere diese nicht nur, sondern bewirtschaften mit ihrem Kot als Dünger unterirdische Wurzelfelder. Auf diese Weise kann sich die Taschenratte während des Tunnelbaus weiterhin mit Nahrung versorgen und so zwischen 20 und 60 Prozent ihres täglichen Energiebedarfs decken. Sie hoffe, dass ihre Studie eine größere Plattform für die noch wenig erforschten Tiere schaffe, sagte Forscherin Veronica Selden. „Taschenratten sind viel interessanter, als man ihnen zutraut“, sagte die Zoologin. „Sie sind wirklich wichtige Ökosystemingenieure.“ (dpa)
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