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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus der Forschung

Protonenkollisionen

Der Teilchenbeschleuniger LHC hat sich nach einer technischen Aufrüstung wieder auf die Suche nach den physikalischen Gesetzen des Universums gemacht. Nach dreijähriger Inventur und einer monatelangen Startphase wurden am Dienstag in der Anlage der europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf erstmals wieder Protonenkollisionen gemessen. Das neue Experiment wurde nach Cern-Angaben mit einer Bewegungsenergie von 13,6 Billionen Elektronenvolt durchgeführt - ein Rekordwert für einen Teilchenbeschleuniger. Im Zuge der Inventur in dem 27 Kilometer langen unterirdischen Ring des LHC war die Leistungsfähigkeit des Beschleunigers und der angeschlossenen Detektoren deutlich verbessert worden. „Das ist eine signifikante Steigerung, die den Weg für neue Entdeckungen ebnet“, sagte Mike Lamont, der Technikchef beim Cern. Im LHC werden Protonenstrahlen bei einer Temperatur von minus 271 Grad praktisch mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander gejagt. Die entstehenden Kollisionen simulieren die Zeit kurz nach dem Urknall, also die Geburtsstunde des Universums vor rund 14 Milliarden Jahren. Dank der technischen Verbesserungen wird die Zahl der Kollisionen erhöht, sagte der deutsche Physiker Joachim Mnich.


Omikron-Sublinie

Eine weitere Sublinie der Corona-Variante Omikron namens BA.2.75 wird von einem Experten für Virusevolution noch mit Zurückhaltung gesehen. Sie habe zwar eine Reihe von relevanten Mutationen, sei aber bislang sehr selten und hauptsächlich in Indien beobachtet worden, teilte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel auf dpa-Anfrage mit. „Es ist durchaus möglich, dass BA.2.75 eine global erfolgreiche Variante wird, es ist aber zu früh, dies mit Sicherheit zu sagen.“ In den vergangenen Tagen hatten mehrere andere Wissenschaftler auf Twitter auf die Sublinie hingewiesen und sich über mögliche Folgen der Erbgutveränderungen ausgetauscht. So schrieb zum Beispiel der britische Virologe Tom Peacock, dass der Erreger mehrere Mutationen am sogenannten Spike-Protein aufweise, mit dem das Virus menschliche Zellen entert. Einzeln betrachtet lasse keine der Veränderungen wirklich aufhorchen, aber wenn alle zusammen auftauchten, sei es eine andere Sache. Ein weiterer Forscher schränkte aber auch selbst ein, dass die bisherigen Einschätzungen noch sehr spekulativ seien. (dpa)

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