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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA: Schweizer Eigenheiten


Angeregt durch einen Besuch 2018 in dem Haus von Alfredo Cahn (s. Mitteilungsblatt Nr. V/5) und durch eine Arbeit im Archiv Alemann hat eine Suche im Internetkatalog der Schweizer Nationalbibliothek in Zürich gezeigt, wie arm der CEDIHA bisher an Schweizer Dokumenten und Bibliographie ist. Die Schweizer Quellen und die frühe Schweizer Argentinienliteratur unterscheiden sich deutlich von dem, was wir zur Information über die deutsche Immigration im 19. Jahrhundert anbieten können. Während der Kolonisationszeit (2. Hälfte des 19. Jh.) war die Schweizer Immigration zahlreicher als die deutsche. Und obwohl in dem neuen Land die gleichen Ziele verfolgt wurden, ist die Darstellung in den Heimatländern tatsächlich unterschiedlich, auch wenn man sich bei den Schweizern auf die Deutschsprachigen beschränkt.

Es wäre interessant, wenn jemand diese Frage wissenschaftlich aufarbeiten würde, weil sich parallele Traditionen in ein und derselben Sprache herausgebildet haben. Wobei die Unterschiede, wenn wir es richtig sehen, nicht auf die Erlebnisse im Gastland zurückzuführen sind, sondern auf die Auffassung in den Publikationsorten, in denen die Darstellungen ausgeformt werden. Gerade so wie Cahn haben die Journalisten der Familie Alemann mehr als andere Schweizer an der deutschen Kultur teilgenommen. Stolz auf ihre Schweizer Herkunft, schreiben sie seit vielen Jahrzehnten für die deutschsprachige Gemeinschaft insgesamt, und nicht nur das: vieles, was sie in deutscher Sprache schreiben, richtet sich nicht an die Deutschsprachigen, sondern wird im Dienst ihrer Heimat, Argentinien, auf deutsch geschrieben.

RR

(Aus Mitteilungsblatt VII /1 -2020)

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