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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA: Ludwig Brackebusch

Aufsätze über Forschungsreisen im Norden Argentiniens

Dieses Buch ist eine 1981 erfolgte Ehrung für „den berühmten Kollegen und gründlichen Erforscher der argentinischen Landstriche“. Ludwig Brackebusch wurde 1849 in Northeim, nahe von Hannover, geboren. Er studierte in Göttingen und promovierte dort als Geologe. Mit 26 Jahren wurde er 1875 von Hermann Burmeister eingeladen, den Lehrstuhl für Mineralogie Alfred Stelzners und seine Stelle am Museum der Universität Córdoba zu übernehmen. So führte er die Arbeit Stelzners, des ersten deutschen Geologen in Argentinien, weiter.

Brackebusch machte ausgedehnte Forschungsreisen in den argentinischen Provinzen Córdoba, San Juan, San Luis, Catamarca, Jujuy und Salta. Er sammelte auf diesen Reisen 8.000 Gesteinsproben für das Museum in Córdoba und um sie nach Deutschland zu senden, wo sie ausgestellt und untersucht werden sollten. Ab 1880 war er Mitglied der Argentinischen Akademie für Naturwissenschaften und an der Universität brachte er es zum Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät.

1888 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er weiter über die argentinische Gesteinskunde arbeitete. 1891 veröffentlichte er die geologische Karte Argentiniens, die eine hervorragende Grundlage für die Bearbeitung der Bodenschätze darstellte.

Die wissenschaftlichen Arbeiten Brackebuschs wurden meist in Deutschland publiziert. Die in dem Buch neu abgedruckten Aufsätze sind von ihm in Córdoba in dem Mitteilungsblatt der Argentinischen Akademie für Naturwissenschaften veröffentlichte Vorträge. Sie waren für ein breites Publikum gedacht, um die Arbeit der Geologen bekannt zu machen. Es sind 11 Aufsätze, unterteilt in: Reisen in die Provinz Jujuy, Reisen in die argentinischen Anden und Bergbau und Bergleute.

Die Geschichten lesen sich gut, mit vielen Beobachtungen über die Berge und die Landschaften (Petroleumfelder in Jujuy, die Puna d. h. das Hochplateau in Salta, der Urwald) und mit Anekdoten über die Menschen unterwegs (mehrere deutschsprachige Einwanderer in der Gegend, Minenbesitzer, estancias, usw.). Auch schreibt er über die Indianersiedlungen, mit denen er Kontakt hatte, die kulturellen Unterschiede, und über die Arbeit im Bergwerk, die sich sehr unterschied von dem, was er aus Deutschland kannte. Und er berichtet über die zahlreichen Gefahren, denen er ausgesetzt war, vom Wassermangel in wüstenartigem Gelände bis hin zu den Schmugglern.

Wie viele andere Reisende bemerkt Brackebusch: „Argentinien ist reich an natürlichen Ressourcen, obwohl dieselben nicht immer nach Gebühr ausgebeutet wurden, sei es wegen der Kriege, […] der anfänglichen Begeisterung folgte eine Zeit der Lustlosigkeit und Abneigung gegenüber den Bergbaubetrieben.

RL Aus Mitteilungsblatt VIII/1-2021


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