Ein firmengeschichtliches Buch über die Dacharbeiterfirma Dörfler
Techos Dörfler – Nuestra Historia. Jorge Daniel Tartarini. Buenos Aires 2016. 254 páginas. (Legado del Arquitecto Adalberto Fernández Campos).
Es handelt sich um ein von der Firma Techos Dörfler erstelltes Buch, die dieses Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum in Argentinien feiert. Die Familie Dörfler, Schieferarbeiter, stammt aus Tirol, von wo sie 1708 nach Neudorf, heute in Baden-Württemberg, zog. Nach dem ersten Weltkrieg beschloss Rudolf Dörfler, von dort nach Argentinien auszuwandern, wo er 1921 anlangte. Er arbeitete zunächst an dem Dach der Hauptpost in Buenos Aires (jetzt Kulturzentrum Kirchner). Dann machte er sich selbständig und gründete sein eigenes Unternehmen. Er hielt stets den Kontakt zu seinen Brüdern in Deutschland, Josef, Ludwig und Wendolin und tauschte Erfahrungen und Erwartungen mit ihnen aus. Ein jüngerer Bruder, Bernhard, emigrierte ebenfalls nach Argentinien.
Außer der Familiengeschichte enthält das Buch einen Stammbaum der ins XVIII. Jahrhundert zurückreicht und eine Aufstellung der über 150 Bauten an denen die Firma beteiligt war. Techos Dörfler arbeitete an der Stadtkirche von San Isidro, jetzt Vorort von Buenos Aires, dem Hotel Llao Llao bei Bariloche, und in Buenos Aires an dem Zentralbau der Kirche der Immaculata, “La Redonda”, im Stadtteil Belgrano, an dem Stammhaus der Banco Nación, an der Kirche San Martin de Tours, am Palast Estrugamou, am Kongressgebäude, an dem Stadtparlament von Buenos Aires und vielen anderen argentinischen Gebäuden.
Der Architekt Christian Rodolfo Dörfler der zur dritten argentinischen Generation der Familie gehört, schreibt im Vorwort, sein Unternehmen sei “zum Beweis des Glaubens und des Vertrauens in die Zukunft unserer argentinischen Heimat” entstanden. RL.
Das Buch über die Geschichte der Dacharbeiter Dörfler hätte ohne ein firmengeschichtliches Archiv nicht geschrieben werden können. Die Besorgnis um Verluste von Archivmaterial auf dem Gebiet der Unternehmensgeschichte haben kürzlich die Stiftungen Williams und Bunge & Born dazu geführt, ein gemeinsames Projekt auszuschreiben, um solche Dokumente zu retten und zu bearbeiten. Centro DIHA steht in Verbindung mit diesen Stiftungen und könnte Interessenten gerne beraten.
Aus Mitteilungsblatt VIII/4-2021
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