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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA

Lieselott Wachmann, Lehrerin an der Steiner Schule in Florida


Frau (selbst bestand sie auf “Fräulein”) Wachmann leitete etwa zwanzig Jahre die Steiner Schule in der Straße Warnes, Florida, Provinz Buenos Aires. Hier fassen wir die Ergebnisse einer Untersuchung unseres Vereinsmitglieds Helga Heineken zusammen, einer befreundeten Kollegin Frau Wachmanns. Sie hat für das DIHA Archiv Privatdokumente und Berufsunterlagen der Familie Wachmann gesammelt, dazu ein paar Fotos, Erinnerungsschreiben von Schülern und die wenigen Texte, die gedruckt vorliegen, so auch ein ganz kurzer Text in der Schulzeitschrift El puente, 2010.

Lieselott Wachmann (*1924 Hamburg, +2013 Florida, Buenos Aires) kam mit ihren Eltern 1928 nach Argentinien. Sie ließen sich zunächst in Esperanza, Prov. Santa Fe, nieder, später in Belgrano, Buenos Aires. Sie besuchte die Humboldt Schule und dann die Lehrerausbildungsstätte N° 10 “Juan Bautista Alberdi”, und erwarb 1942 den Titel Maestra Normal Nacional. Sie studierte auch an der philosophischen Fakultät der UBA literarische und historische Fächer, und beendete 1948 die Ausbildung zur Sozialarbeiterin an der Sozialarbeiterschule des Museo Social Argentino. Sie arbeitete 1951-1956 als Klassenlehrerin an der argentinischen Belgrano Schule (vorher Humboldt Schule) und 1955-1960 auch an der Goethe Schule Buenos Aires.

Ab 1957 begann jedoch ihre Laufbahn an der Rudolf Steiner Schule (seit 1963 “Paula Albarracín de Sarmiento”) in Florida. Sie machte in Hamburg eine Fachausbildung in der Waldorfmethode, und übernahm dann, zurück in Argentinien, die erste ihrer Klassen, die sie bis zur siebten Klasse begleitete, wie es in den Waldorfschulen üblich ist. 1959 nahm sie die argentinische Staatsbürgerschaft an, um in ihrem Beruf arbeiten zu können, wie es in der Provinz Buenos Aires Vorschrift für Lehrer ist.

Frau Wachmann war eine außergewöhnliche Lehrerin, eine wunderbare Erzählerin, sie sang, sie war eine begabte Simultanübersetzerin, und sie beobachtete mit besonderer Liebe die Problemlage jedes ihrer Schülerinnen und Schüler. Sie richtete ihre Erzählungen, die deshalb nicht aufnotiert sind, jeweils an ein bestimmtes Kind, das die darin enthaltene Lehre nötig hatte. Auf Grund ihrer soliden Kenntnisse und persönlichen Fähigkeiten wurde sie schließlich Schulleiterin. Sie hat dann hartnäckig die offizielle Anerkennung der Waldorfmethode in Argentinien erkämpft. Seit 1992 heisst die Schule “Rudolf Steiner” zu Ehren des Begründers der Waldorfmethode.

1989 ging Frau Wachmann in Pension. Sie arbeitete weiter im sozialen Bereich, was sie nebenamtlich immer getan hatte, und gab Deutschunterricht, vorzugsweise an Sänger.

RR, nach Notizen von Helga Heineken (Aus Mitteilungsblatt IX/1-2022)

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