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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA


Mónica Müller, eine Neuerscheinung über ihre Familie. Mónica Müller - Mi papá alemán. Una vida argentina. Ed. Seix Barral. 2018

Es handelt sich um eine sehr persönliche Familiengeschichte deutscher Immigranten nach Argentinien. Der Großvater beschloss nach dem Ersten Weltkrieg 1923 mit seiner jungen Frau und dem Söhnchen von Bayern nach Argentinien auszuwandern. Sie beschreibt die Härte des Daseins und das Eingewöhnen in eine Gesellschaft mit anderen Regeln, auch über die Erziehung der Kinder in Villa Ballester. Der Älteste, Karl (später der Vater der Erzählerin) passt sich völlig an die neue Heimat an, bis zu dem Extrem, dass er 1936 die Gestellungsbefehle zum deutschen Heer nicht beantwortet. Der Großvater, der sich mit dem Deserteur überwirft, kehrt als der Zweite Weltkrieg ausbricht, selbst als Freiwilliger nach Deutschland zurück. Die Kindheit der Erzählerin und das enge Verhältnis zu ihrem Vater. Die Scheidung der Eltern. Die Rückkehr des damals 57-jährigen Vaters nach Bayern, um dort ein neues Leben zu beginnen und der in ihm erwachende Rassenstolz, den seine Kinder bis dahin nicht bemerkt hatten oder den sie nicht hatten sehen können oder wollen. Der Pakt des Schweigens in der Familie dort in Deutschland. Das Buch liest sich gut, es beschreibt das gesellige Leben der deutschen Einwanderer jener Zeit und enthält auch interessante Fotos von Zeitdokumenten. Der wach gewordene Argwohn gegenüber dem Vater und einigen Familienmitgliedern macht es auch aufwühlend. Die Erzählerin ist Ärztin und Schriftstellerin, verheiratet mit dem Journalisten Horacio Verbitsky.

RL

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