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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA

Deutsche in Comodoro Rivadavia


Im Mai erhielt das Archiv von Juan Ahlin vom Historischen Museum der Stadt Comodoro Rivadavia eine interessante Sendung: Zeitungsausschnitte aus den Blättern Chubut vom Februar 1924 und El Rivadavia vom Dezember 1934. Unter Anderem enthalten sie Reklame der Erdölfirma ASTRA, die damals noch in deutschen Händen war. Die Besitzer und die meisten Ingenieure und Arbeiter sprachen deutsch. Unter den Ausschnitten findet sich auch Reklame der Firma Lahusen, die den Empfang aus Übersee von importierten Spielsachen, Papierwaren, Toilettenartikeln, Spirituosen und Konserven mitteilt. Ein Familienmitglied, Christian Lahusen, gehörte zu den Besitzern und Leitern der ASTRA. Der Deutsche Volksbund war, wie eine Annonce zeigt, seit mindestens 1921 vor Ort aktiv, und 1934 (geschrieben “Wolksbund”) präsent in der ASTRA.

Ein weiteres Thema: Im Dezember 1934 organisierte die Festkommission des Volksbundes ein nächtliches Lagerfeuer mit Orchesterbegleitung, um für das Winterhilfswerk zu sammeln, unterstützt durch den Betriebschor Lyra der ASTRA. Die Winterhilfe war eine erfolgreiche, durch neu, aus Deutschland gekommene nationalsozialistische Parteimitglieder, eingeführte Form, unter den Deutschen in Argentinien wohltätige Spenden zu sammeln. Diese wenigen Zeitungsausschnitte aus guten Jahren zeigen plastisch einen Abriss der Lebenswelt eines kleinen, aber aktiven Kreises von Deutschen in Comodoro Rivadavia. Es waren dieselben Jahre, in denen der Schriftsteller Max Tepp als Lehrer in Argentinien zu arbeiten begann, und zwar auch gerade in dieser Stadt. Hiervon zeugt sein Kinderbuch Brennende Erde (1933), eins der ersten der Serie Die Umwelt/El Umbral, die ab 1932 in Buenos Aires herausgegeben wurde.

Aus Mitteilungsblatt VI/3-2019

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