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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA

Klimaschwankungen in der Immigrationsliteratur


Ein sonniger, sehr trockener, fast regenloser Sommer ist vorbei. Er erinnert an Erzählungen, in denen die schrecklichen Dürreperioden geschildert werden, die Argentinien in den Jahren nach 1925 heimgesucht haben, wie das Kap. 14 aus Die Herden Gottes von Hans Tolten (1938) oder die erschütternde Geschichte "Aufruhr in der Quebrada" (1940) von Siegfried von Vegesack, oder auch der Bericht über das Gegenteil, nämlich eine Überschwemmung, in Ilse von Rentzells "Dürre", in ihrem Buch Im argentinischen Chaco (1929). Heute neigen wir dazu, diese Extremfälle dem Raubbau durch die jetzige Landwirtschaft zuzuschreiben. Ein Raubbau, den es bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts gab, man denke an die Abholzung der Quebrachowälder im Nordosten Argentiniens und an das Umweltproblem, das der Kahlschlag der einheimischen Baumart Caldenes und die Einführung des Ackerbaus in der Provinz La Pampa verursachte. Die Erzählungen bezeugen: es gab schon vor hundert Jahren diese großen Dürren und in der Folge die Regenmassen, die sich auf den argentinischen „Kamp“ ergießen. Schon aus noch früheren Zeiten gibt es einen Bericht von Darwin zu den Dürreperioden und Überschwemmungen in der Provinz Buenos Aires, und zu Ende des 19. Jahrhunderts die Sanierungspläne von Florentino Ameghino. Ameghino hatte ein System zur Aufbewahrung und Verteilung des Regenwassers erdacht, das aber in der Privatwirtschaft keinen Anklang fand. Sein Plan stieß an die Grenzen, gegen die eine vernünftige Politik der Veränderung noch heute anrennt.

(Aus Mitteilungsblatt V/1-2018)

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