Martin Schneider, ein Verleger in Argentinien zur Zeit des Ersten Weltkriegs
Zu den raren Stücken der argentinisch-deutschen Verlagsgeschichte gehören die Bücher aus dem Verlag Martin Schneider, der von 1916 bis 1920 in Buenos Aires tätig war.
Die unveröffentlichte Arbeit Argentinische Publikationen in deutscher Sprache von Regula Rohland de Langbehn listet eine Reihe von Büchern dieses Verlages auf. Bis auf zwei der Bücher beziehen sie sich alle auf den ersten Weltkrieg, denn sie erzählen Erlebnisse der Autoren während des Krieges. In mehreren dieser Bücher sind in Deutschland schon edierte Texte nachgedruckt, weil ab 1915 für Argentinien der Handel mit Deutschland komplett unterbrochen war. Martin Schneider hat auch mehrere Bücher in spanischer Sprache herausgebracht. Einige davon enthalten Übersetzungen dieser Kriegsberichte, andere aber befassen sich mit verschiedenen Themen, wie aus dem Reklameanhang der Bücher ersehen werden kann. Mehrere dieser Bücher finden sich in der Nationalbibliothek „Mariano Moreno“ in Buenos Aires. Von der Liste der 16 deutschsprachigen Veröffentlichungen des Verlags, die bisher bekannt sind, konnten drei noch nicht in Bibliotheken aufgefunden werden. Die restlichen Exemplare finden sich an verschiedenen Orten: in Deutschland besitzt die Staatsbibliothek das Buch von Keiper (Titel s. unten die Liste), und die Nationalbibliothek Leipzig eins der Kriegsbücher. Die restlichen befinden sich in Argentinien, und zwar drei in der Nationalbibliothek, zwei im Deutschen Verein in Rosario und sechs in der Bibliothek des Centro DIHA (darunter eine Sammlung südamerikanischer Geschichten, Copihue von Urban). Wir im Archiv wären dankbar zu erfahren, wer noch Bücher vom Verlag Martin Schneider besitzt. Die Fotos zu diesem Text hat Valentin Kramer im Deutschen Verein Rosario gemacht. (Aus Mitteilungsblatt VII / 4 -2020)
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