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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA

Deutsche Armut in Argentinien in den 1930er-Jahren

Frau Dr. Langbehn befasst sich zur Zeit mit der Geschichte der Deutschen Wohltätigkeitsgesellschaft (DWG). Dabei traf sie auf das Phänomen der Winterhilfe. Es handelt sich dabei um eine jährliche Sammelaktion, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und entsprechend auch in Argentinien organisiert wurde, um den den deutschen Armen zu helfen. Es wurde Geld, aber auch Kleidung gesammelt und verteilt. Einmal jährlich wurde in vielen deutschen Lokalen ein Eintopfessen organisiert, das zu überhöhten Preisen verkauft wurde um diese Sammlungen zu verstärken. 1933 und 1934 floss zunächst ein großer Teil des Geldes nach Deutschland, dann aber wurde der gesamte Betrag hier in Argentinien von der DWG an verschiedene bedürftige Institutionen und an in Armut gekommene Personen verteilt. Die Armut war damals unter den ansässigen Deutschen so groß, dass für heruntergekommene arbeitsfähige Männer ein Heim in der Provinz Buenos Aires, zuerst in San Genaro, bei Videla Dorna, und dann in Burzaco eingerichtet wurde, wo ab 1934 zunächst 40, gegen Ende des Krieges 200 Leute wohnten, die dort Landwirtschaft und Handwerke betrieben und von dort aus wieder in die Gesellschaft integriert wurden. Dieses Heim wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Feindeigentum konfisziert. Die Rückgabe verzog sich bis Ende der 1960er Jahre, als man schon mit dem Ausbau des Altenheims Los Pinos in El Talar de Pacheco (Prov. Bueos Aires) begonnen hatte. Da die Bauten des Anwesens auf dem nicht zurückerstatteten Drittel lagen, beschloss man danach, das Anwesen zu verkaufen.

Aus Mitteilungsblatt IV/5-2017

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