Ehrung für zwei Migrantenschriftsteller: Alfred Bauer und Robert Schopflocher
Der September war ein sehr bewegter Monat für das Centro DIHA, vor allem wegen der Ehrung, die wir für unsere beiden vor kurzem verstorbenen Freunde, Alfredo Bauer (geboren in Wien, 1924) und Roberto Schopflocher (geboren in Fürth, bei Nürnberg, 1923) veranstaltet haben.
Es waren zwei Autoren die, nach dem von beiden erlittenen Exil, in Argentinien als Fachleute vielfältige Erfahrungen gesammelt haben, Bauer als Frauenarzt, Schopflocher als Agronom, ehe sie sich auf ihre schriftstellerische Laufbahn konzentrierten. Beide haben auf spanisch und auf deutsch geschrieben und beide haben sowohl in Argentinien als auch in Österreich und Deutschland Anerkennung gefunden. Die Ehrung fand in der Cangallo-Schule am 22. und in der Pestalozzi-Schule am 26. September statt, und in der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM) am Nachmittag des 22. September. In der Cangallo-Schule waren Schüler aus sieben anderen deutschen Schulen eingeladen worden, in der PestalozziSchule kamen mehrere der höheren Klassen zusammen, so dass über 200 Schüler und einige Liebhaber an der Ehrung teilnahmen. Thema war das Exil der Altersgruppe der beiden Autoren, es wurden ihre Leben anhand von Fotos dargestellt und es wurden kurze Texte mit den Schülern durchgesprochen. Anschliessend haben Nachkommen der Autoren über ihr Verhältnis zu der Pestalozzi-Schule geredet. In der UNSAM wurden dann wissenschaftliche Vorträge über das Exil von Künstlern und über beide Autoren gehalten. Der Centro DIHA hatte die Professoren Reinhard Andress (Loyola University, Chicago) und Miguel Vedda (UBA), Nerina Visacovsky (UNSAM), Claudia Garnica de Bertona (Universität Cuyo, Mendoza) und Virginia Castro (CEDINCI) und den Doktoranden Víctor Lafuente (Univ. Köln) eingeladen. Zum Abschluss arbeitete der in Argentinien lebende Österreichische Autor Dr. Germán Kratochwil wesentliche Züg hervor, die die beiden Autoren verbinden. Das Thema Exil und die Behandlung deutschargentinischer Autoren war sowohl für die Schulen als auch für die Universität San Martín ein bisher nicht behandelter Bereich. Der Zweck war, das Interesse der Hörer zu wecken und zur Lektüre beider Schriftsteller anzuregen. Viele dieser Bücher sind uns für das Centro DIHA früher von den Autoren oder jetzt von der Familie geschenkt worden. Wir danken den Angehörigen besonders, auch für die Teilnahme an unserer Veranstaltung.
Aus Mitteilungsblatt III/9-2016
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