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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA

Peter A. Eckell Jessen. Eckell Familien Chronik. Hamburg: Privatdruck, 1979.

An diesem Buch können sich alle die ein Beispiel nehmen, die sich wünschen, ihren eigenen Stammbaum in Angriff zu nehmen und die Familiengeschichten zu sammeln, sich aber nicht trauen. Auf 575 Seiten enthält das Buch Notizen zu 910 Familienangehörigen (13 Generationen) und 330 Zeichnungen, Fotos und Karten.

Peter A. Eckell Jessen hatte sein Leben lang dazu gesammelt, aber erst als Rentner, von 1969 bis 1979, nahm er die Aufgabe in Angriff, die Familiendaten aller seiner verstreuten Verwandten in Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Italien, Belgien, Holland, der Schweiz, den USA, Kanada, Peru und Argentinien zusammenzustellen. Im Laufe dieser Arbeit studierte er auch genealogische Themen und erklärt in dem Buch das System und die Vordrucke, die er den 170 Familien empfiehlt, die diese Familienchronik erhielten, damit sie dieselbe mit neuen Daten zu ihren Verzweigungen weiter führen. Er beabsichtigte, eine dynamische Chronik zu schaffen, die die aus Platzgründen nicht aufgenommenen Nachkommen fortführen würden. Er hat zwei der vier Bücher seines Urgroßvaters Johann Phillip Eckell (1766-1839) mit Anmerkungen versehen und in das Buch aufgenommen: Meine Lebensbeschreibung und Meine Reisen. Die Handschriften in deutscher Schrift haben die Zerstörung der Jessenschen Wohnung in Berlin im Zweiten Weltkrieg überstanden. Das Buch enthält auch Beiwerk zum Umfeld der Geschichten (zur politischen Lage, Zeichnungen, Gedichte, usw.) und viele Biographien. Der Stammbaum geht zurück bis zu Balthasar Eckell, der gegen 1610 aus der Steiermark nach Deidesheim und Königsbach umsiedelte.

Zum Verhältnis dieser Familie zu Argentinien: Johann Phillip Eckell (1766-1839), ein Chirug in Schleswig, später in Hadersleben, und seine Frau Anne Marie Eckell Kragh (1789-1852) hatten acht Kinder, von denen zwei als Kinder starben, vier nach Norwegen auswanderten, einer in Schleswig-Holstein blieb und einer mit seiner Familie nach Argentinien ging. Dieser, Harald Eckell (1819-1880), war Kapitän eines Handelsschiffes. 1852 beschlossen er und seine Frau Marie Jürgensen (1822-1887) sich mit ihren ersten fünf Kindern in Argentinien niederzulassen (sie hatten dann noch weitere acht, dann schon argentinische Kinder). Die Familiengeschichte erzählt, dass das Schiff Haralds in Quequén auflief. Dieser Umstand führte zu dem Beschluss, in Argentinien zu bleiben. Er eröffnete in der Straße Paseo de Julio 45 und 56 einen Handel mit Schiffsausrüstungen, der florierte und der Familie eine gute wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung sicherte. Die Kinder wurden in deutscher Tradition und Sprache erzogen, in eine Schule geschickt, wo sie außer der Muttersprache spanisch, englisch, französisch und Klavierspielen lernten. Ein wichtiges Ereignis dieser Chronik war 1969 der Besuch von Peter Eckell Jessen und seiner Frau in Argentinien, zum von ihm organisierten “Familientag der Eckells”. 97 argentinische Nachfahren kamen in dem Restaurant “Bücking” in Vicente López, einer Vorstadt von Buenos Aires, zusammen. Es war das erste Treffen dieser Art, viele der Zusammengekommenen kannten einander nicht. Argentinische und deutsch-argentinische Blätter berichteten (La Nación, semanario católico Esquiú, La Razón, La Plata Ruf, u.A.).

71 argentinische Familien rechnen Harald Eckell zu ihren Vorfahren, unter anderen die Familien Aretz, Bazzi, Carbone, Dillenius, Escobar, Etchichury, Fehrmann, Finsterbusch, Jebsen, Kauert, Prestien, Sisterna, Voges und von Soubiron. Viele von ihnen waren freiberuflich tätig, Unternehmer oder Wissenschaftler, die auf ihren jeweiligen Gebiete Hervorragendes leisteten und somit zur Entwicklung Argentiniens beitrugen. Dieser Familientag gab Peter Eckell Jessen den Anstoss, die Familienchronik zusammenzustellen. 1977 hatte der argentinische Zweig bereits 350 Nachkommen! R.L. (Aus Mitteilungsblatt VII / 6-2020)

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