Zur Senfmarke „Supra“ und zur Mayonnaise Fanacoa
Leserzuschrift: „...ich danke für das Mitteilungsblatt, das ich jeden Monat bekomme und mit großem Interesse lese. Ich sah die Frage nach Daten über die Zwiebackfabrik und möchte hierzu Folgendes beitragen:
Ich arbeite zur Zeit über die Geschichte eines Kochbuchs, das in den 50er Jahren in Martínez [einem Vorort von Buenos Aires, auf spanisch] herauskam, Hogar Feliz (Glückliches Heim). Auswahl von Kochrezepten durch die Frauengruppe des Kirchvereins Pro Templo der Kirche Del Bajo, Martínez (Groß Buenos Aires). Ich fand in diesem Buch, dass der Senf Supra, der in mehreren Rezepten der Ausgabe von 1957 empfohlen wird, zu Anfang in der Garage am Wohnhaus von Franz Schneider hergestellt wurde. Außer Senf und Beilagen wurden dort Fruchtsäfte hergestellt. Ich beschäftige mich zur Zeit hauptsächlich mit dem Rezeptbuch Hogar Feliz, wenn aber der Centro DIHA mehr Informationen zum Thema zusammenstellen könnte, wäre das eine Bereicherung meiner Arbeit. Ich stelle dagegen die beigelegte Information zur Verfügung, da sie für andere Forscher von Interesse sein könnte.
Durch solchen Austausch können wir unsere Kenntnisse über die Deutschen in Argentinien bereichern.
Herzlich
Marcela Fugardo”
Diese Reklame findet sich in den Ausgaben von 1955 y 1957 des Rezeptbuchs Hogar Feliz, zusammengestellt von der weiblichen Unterkommission des Vereins Pro Templo del Bajo de Martínez.
Der beigelegte Text* enthält dieselbe Information und zeigt, dass die Familie Schneider nicht nur mit den genannten Produkten, sondern später auch die Mayonnaise Fanacoa hergestellt hat.
Der Begründer der Firma Mostaza Supra war Franz Schneider, der den Senf in der Straße Pasteur 794, Martínez, Prov. Buenos Aires, herstellte. Später gründete er die Mayonnaisefabrik Fanacoa, die dann an die Firma Molinos Río de la Plata verkauft wurde.
Sein Sohn Wolfram Schneider war Mitbegründer der anthroposophischen Firma Weleda, und dessen Sohn Mario hat die Firma “Hausbrot” gegründet.
Der andere Sohn war verheiratet, hatte aber keine Nachkommen.
*Diese Information hat Peter Becker der Architektin Fugardo übermittelt. Sie geht zurück auf Helmuth Bittner, der seit 1960 als Verwalter bei Fanacoa arbeitete.
Aus Mitteilungsblatt VII / 8 -2020
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