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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Aus den Regalen des Centro DIHA

Sportklub Austria: 90. Jubiläum im November 2020

Um 1930 befand sich die Welt im Aufruhr. Viele Europäer mussten neue Wege suchen, einige davon führten sie nach Argentinien. So kamen etwa 40 Österreicher, überwiegend aus dem Burgenland, nach Buenos Aires. Um die sprachlichen Hürden und Anpassungsschwierigkeiten zu überbrücken, gründeten sie mit Hilfe anderer schon in Argentinien ansässiger Österreicher den Sportklub Austria. Er sollte vor allem zur Aufrechterhaltung der heimischen Bräuche und der Pflege der Muttersprache dienen.

Das Klubhaus war damals kein schmuckes Klubgebäude, sondern ein typischer Pfahlbau am Ufer des Río de la Plata, in San Isidro bei Buenos Aires, der den periodischen Überschwemmungen des Flusses standhalten musste. Das Haus wurde zunächst zusammen mit 700 m2 Uferland angemietet. Heute liegen diese Grundstücke, die im Jahre 1937 erworben werden konnten, fern vom Fluss, an der Straße Roque Saenz Peña Nr. 1138. 1940 wurde aus dem alten Klubhaus ein Steinbau, der noch heute ein Teil des Klubgebäudes ist.

Bis 1970 konnten weitere Grundstücke angeschafft werden. Zwischen 1966 und 1968 wurden 2 Schwimmbecken und ein Fußballplatz errichtet. Die Fußballmannschaft „Austria“ war sehr erfolgreich und spielte sogar gegen River Plate und andere berühmte Mannschaften. Später wurden aus dem Fussballplatz drei Tennisplätze und ein gepflegter Park mit Grillmöglichkeiten (Parrillas), der den jetzt ca. 200 Mitgliedern (meist Familien mit Kindern), eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Ausruhen und Erholen bietet. 2009 konnte der Klub, die im Jahre 1998 erworbenen Kegelbahnen als elektronische Bahnen erneuern. Dort werden nationale und internationale Meisterschaften ausgetragen.

Der Klub veranstaltet jährlich 5 schöne Feste: das Weinlesefest im März, das 1. Mai-Fest, das Gulaschfest im Juli, das Frühlingsfest im September und im November das Stiftungsfest. Der „Asado“, die „Brathenderln“ und „Choripanes“ des Klubs Austria sind berühmt! Die Feste werden von in der Gemeinschaft gut bekannten Orchestern unterhalten und es treten beliebte Tanzgruppen auf, so „Die lustigen Tiroler“, „Alle Jung“ und andere. Das hilft, Tradition und Bräuche zu bewahren. Unter den Pionieren und lebenslänglichen Mitgliedern finden sich Namen wie Breiter, Brenner, Demonte, Hasenhündl, Ivanovic, Kaufmann, Kernbeis, Loucim, Pereyra, Pinter, Pointner, Quesada, Rouff, Schmied, Schnabel, Sket, Sonnleitner, Teich, Thalhammer, Weber, Weiss, Würthner … und viele mehr.

Vom Archiv aus bitten wir deren Nachkommen, dem Centro DIHA Fotos, Anekdoten oder Dokumente zur Verfügung zu stellen, damit Historiker in der Zukunft Material zur österreichischen Einwanderung nach Argentinien zur Verfügung haben. Der unermüdliche selbstlose Einsatz von Vorstandsmitgliedern, Freunden und Mitgliedern wird gewiss noch viele Jahre die Institution am Leben erhalten.

Adela Späth

(Aus Mitteilungsblatt VII / 4-2020)

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