Deutschland klettert auf Platz 13 im Klimaschutz-Index
Glasgow (dpa) - Im weltweiten Rennen um den besten Klimaschutz hat sich Deutschland leicht verbessert. Die Bundesrepublik belegt Rang 13 im neuen Klimaschutz-Index, nach Platz 19 im Vorjahr. Bewertet wurden 60 Staaten und die EU. Zusammen sind sie für 92 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich, wie Germanwatch und das NewClimate Institute am Dienstag auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow berichteten. Weniger erfreulich: Kurz vor dem geplanten Ende des Mammutgipfels am heutigen Freitag haben die Verhandlungsteams aus rund 200 Staaten noch viel Arbeit vor sich, wie der Vorsitzende Alok Sharma einräumte. Und Forscher veröffentlichten eine ernüchternde Prognose, wonach der Planet auf eine Erwärmung von 2,4 Grad zusteuert.
Die Spitzengruppe im Klimaschutz-Index bilden Dänemark, Schweden und Norwegen - vor allem dank großer Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien. Eingestuft wurden sie aber nur auf den Rängen vier bis sechs. Die Plätze eins bis drei blieben wie in den Vorjahren symbolisch frei. Die Begründung der Autoren: Weltweit sei noch kein Land tatsächlich auf einem 1,5-Grad-Pfad. Gemeint ist das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.
Zur Klimapolitik Deutschlands sagte Mitautor Jan Burck von Germanwatch, mit den bisher beschlossenen Maßnahmen würden die gesetzlich vorgeschriebenen Ziele für 2030 „krachend verfehlt“. Es sei die „Feuerprobe“ für die neue Bundesregierung, ob sie mit einem Sofortprogramm die Weichen umstellt. Dazu gehört laut Germanwatch der Kohleausstieg bis 2030, ein „Turbo“ für den Ausbau erneuerbarer Energien und dringend weniger Emissionen auch im Verkehr.
Neue Prognosen des Climate Action Tracker bestätigten, dass noch viel nachgebessert werden muss beim Klimaschutz. Selbst wenn die Zusagen aller Staaten für das Jahr 2030 umgesetzt werden, klettert die Erderwärmung den Forschern zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts immer noch auf etwa 2,4 Grad. Und wenn man nur betrachtet, was die Staaten jetzt tun, und weitere Ankündigungen ausblendet, steigt die Erderwärmung demnach sogar auf 2,7 Grad. Die CAT-Forscher stellten fest, dass zur Halbzeit der Klimakonferenz eine „Glaubwürdigkeitslücke“ klaffe zwischen dem, was gesagt, und dem, was getan werde.
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