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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Woche in Kürze

(Vom 18.10. bis 25.10.)

Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 62,37, gegen $ 60,53 eine Woche zuvor. Ob-wohl die ZB mehr Dollar aus ihren Reserven verkaufte (ca. u$s 150 Mio. am Montag, u$s 300 Mio. am Dienstag und u$s 600 Mio, am Mittwoch, wobei noch Terminverkäufe hinzukamen), konnte sie den Kurssprung nicht verhindern. Der Präsidentschaftskandidat Alberto Fernandez erklärte, dass er die Dollardepositen achten werde, um zur Beruhigung beizutragen, hatte dabei aber keinen Erfolg. In Argentinien sind eben Erklärungen dieser Art nicht glaubwürdig, nachdem 2001 ein Gesetz erlassen wurde, das die Bankdepositen gesichert seien (also nicht eingefroren werden konnten), das dann einige Monate später nicht beachtet wurde. Die Banken haben ihren Leliq-Bestand letzte Woche verringert, wobei er immer noch $ 907,9 Mrd. beträgt. Aber es sind $ 365 Mrd. weniger als vor den PASO-Wahlen. Das bedeutet, dass die Banken direkt oder indirekt stärker auf Dollaranlagen übergegangen sind. Der lokale Schwarzkurs erreichte am Mittwoch $ 69,75%, und der Kurs, der sich beim gleichzeitigen Kauf und Verkauf von Staatspapieren in Dollar ergibt (“contado con liqui”), der legal ist, erreichte bis zu $ 80,50, aber bei sehr wenigen Geschäften. Die ZB-Reserven lagen am Mittwoch bei u$s 46,14 Mrd., gegen u$s 47,64 Mrd. in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 31.8.20 bei $ 104, was einen Zinssatz von 93,92% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 6,52% und liegt um 8,20% über Ende Dezember 2018.

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Die Staatstitel in Dollar wiesen in einer Woche zum Mittwoch eine betonte Baisse aus. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -4,21%, Argentina 2021: -10,13%; Argentina 2026: -4,82%; Argentina 2046: -5,9%; Bonar 2014: -11,33%.

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 2.896,89 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 2.666,29).

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Die Geldmenge, definiert als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 21.10.19 um 15,58%, wobei in den letzten 30 Tagen eine Zunahme von 9,31% einsetzte. Geldscheine in Händen des Publikums nahmen in 12 Monaten um 25,38% zu, während Bankdepositen bei der ZB nur um 0,27% stiegen. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, nahm in 12 Monaten um 29,51% zu.

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Die gesamten Pesodepositen der Banken nahmen in 12 Monaten zum 21.10.19 um 17,75% auf $ 3,37 Bio. zu, und die gesamten Pesokredite stiegen nur um 7,80% auf $ 1,76 Bio., was eine starke reale Abnahme zum Ausdruck bringt, die mit zur akuten Rezession beigetragen hat. Die Dollardepositen nahmen in der gleichen Periode um 24,93% auf u$s 23,81 Mrd. ab, und die Dollarkredite gingen um 20,91% auf u$s 12,75 Mrd. zurück.

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Der Umsatz der Supermärkte, die das INDEC erfasst, lag im August 2019 mit $ 59,71 Mrd. um 51,2% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 8,4% über Juli 2019. In konstanten Werten lag August 2919 um 7,3% unter dem gleichen Vorjahresmonat. Der Mengenumsatz hat abgenommen, aber es fand auch ein Übergang auf billigere Produkte und Marken statt. 36,5% des Umsatzes vom August entfällt auf Zahlungen mit Kreditkarten, 26,9% auf Zahlkarten und 33,1% auf Barzahlungen.

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Die Grossistensupermärkte hatten im August einen Umsatz von $ 9,76 Mrd., 48,1% über dem Vorjahr und 8,4% über dem Vormonat.

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Die Shopping-Centers, die vom INDEC erfasst werden, wiesen im August einen Umsatz von $ 8,81 Mrd. aus, 45,9% über August 2019, aber 10,4% unter Juli 2019.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC verzeichnet im September eine Zunahme von 4,2%, so dass es in 9 Monaten 2019 40% und in 12 Monaten zum September 46,2% sind. Der Index wurde stark durch die Abwertung nach den PASO-Wahlen beeinflusst, und stieg in nur zwei Monaten um 11,2%.

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Der Index der Baukosten des INDEC weist im September eine Zunahme von 2,4% aus, womit es 33,1% in diesem Jahr und 45% in 12 Monaten zum September sind.

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Die Beteiligung der Löhne, einschließlich der Sozialabgaben von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, am Volkseinkommen (gleich dem BIP) ist im August um 3,9 Pro-zentpunkte, von 46,4% auf 42,5% gefallen, berichtet das INDEC. In den letzten zwei Jahren beträgt die Abnahme 5,6%. Der Rückgang beruht auf der Abnahme des Reallohnes und der geringeren Beschäftigung. Der Index ist ungenau, weil die Zahl der Schwarzarbeiter grob geschätzt wird, und die Löhne in diesem Bereich unterschiedlich, schwankend und schwer zu ermitteln sind. Oft kommen auch im Bereich der formellen Ar-beitnehmer schwarze Zusatzzahlungen hinzu, die auch nicht ermittelt werden. Oft werden Arbeitnehmer als selbstständige und auch als Einheitssteuerzahler eingestuft. Bei Kleinbetrieben ist es ohnehin sehr schwer, zwischen dem Arbeitseinkommen des Inhabers und seinem Kapitaleinkommen zu unterscheiden. Diese INDEC-Statistik hat im Grunde keinen vernünftigen Sinn, und sie kann zu gefährlichen Fehlschlüssen führen.

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Der Sonderfonds der ANSeS ist von u$s 67 Mrd. Mitte 2015 auf u$s 32 Mrd. im August 2019 geschrumpft. Das ist eine Folge weicher Pesokredite an Rentner, weicher Wohnungskredite, Übernahme von Schatzscheinen in Pesos, und Kursverlusten bei Aktien, die der Fonds in seinem Portefeuille hält. Die Inflation hat zu einer Verwässerung des Fondsvermögens geführt. Rentnervertreter u.a. beklagen sich, weil dies angeblich einen direkten oder möglichen Schaden für Pensionäre und Hinterbliebenenrentner bedeutet. Das stimmt jedoch nicht: die Renten sind gesetzlich festgelegt, und wenn Geld fehlt, trägt es das Schatzamt bei. Der Fonds ist ein Fremdkörper bei der ANSeS, der bei der Übernahme der Anlagen der privaten Rentenfonds entstand. Er sollte aufgelöst werden, um das Defizit der Staatsfinanzen zu verringern.

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Die Consulting-Firma LCG hat berechnet, dass die Zentralbank 2019 mit einem Verlust von $ 1,66 Mrd. und einem negativen Nettovermögen abschließen wird. Die Rechnung ist wie folgt: bei den nicht übertragbaren Schatzwechseln, die die ZB hält, ergibt sich wegen Kursverlusten ein Verlust von $ 1,65 Mrd. Hinzu kommt der Verlust von $ 664 Mio., den die Zinsen auf Lelic-Wechsel verursachen. Auf der anderen Seite schafft die Abwertung einen Gewinn von $ 533 Mio., der auf dem dem höheren Pesowert der Devisenreserven (als Folge der Abwertung) beruht. Dieser Gewinn ist somit rein buchmäßig, und sollte nicht berücksichtigt werden, womit der ZB-Verlust auf $ 2,20 Mrd. zunimmt. Auf alle Fälle wird die ZB 2020 keinen Gewinn an das Schatzamt übertragen können.

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Die Vorsitzende des Kabinetts des Schatzministers Hernán Lacunza, Milagros Gismondi, gab Zahlen über die Beteiligung der Provinzen am Erlös der Bundessteuern und die Zuschüsse des Bundesstaates an die Provinzen bekannt, die die Behauptung des Präsidentschaftskandidaten Alberto Fernández vom letzten Sonntag widerlegen, dass die Provinzen unter Macri weniger als vorher erhalten hätten, so das Argentinien kein föderaler Staat mehr sei. Bis einschließlich 2015 erhielten die Provinzen durchschnittlich um die 40% der Bundessteuern, während es 2018 47,2% gewesen seien. Dieses Jahr erhalten die Provinzen $ 1,64 Bio., gegen $ 1,07 Bio. Im Jahr 2015 waren es nur $ 415,37 Mrd.

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Das binationale Unternehmen EBY, dass das Wasserkraftwerk Yacyretá verwaltet, hat einen Vertrag mit der deutschen Voith unterzeichnet, der sich auf den Kauf von drei Turbinen für das Wasserkraftwerk Aña Cuá (an einem Seitenarm des Paraná-Flusses) für u$s 99,68 Mio. bezieht. Die Mittel für den Kauf werden vom EBY selber aufgebracht. Mit Aña Cuá steigt die Kapazität des Yacyretá-Komplexes um 9%. Dieses Projekt war schon unter der Menem-Regierung als Konzession zugeteilt worden, was dann wegen der Krise von 2001/2002 rückgängig gemacht wurde. Von den verschiedenen möglichen Wasserkraftwerken ist Aña Cuá jetzt das wirtschaftlichste, mit der geringsten Investition pro KW und den geringsten Kosten pro KWSt.

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Die Produktion und der Export von Schweinefleisch steigt sehr stark, nachdem der Binnenkonsum zunimmt und Rindfleisch zum Teil ersetzt, aber auch wegen der hohen Nachfrage aus China. In 8 Monaten 2019 wurden 24.232 Tonnen exportiert, 24% über der gleichen Vorjahresperiode. China ist mit 54 Jato der weltweit größte Schweinefleischproduzent. Doch die Produktion ist dieses Jahr um 30% bis 40% gefallen, als Folge der afrikanischen Schweinepest, die erst in einigen Jahren überwunden werden kann. Inzwischen muss China die geringere eigene Produktion durch Importe ersetzen. In Argentinien sind in den letzten drei Jahrzehnten einige große Schweinezüchter aufgetreten, die effizient produzieren. Schweine werden vornehmlich mit Sojamehl und Mais gefüttert, die in Argentinien reichlich vorhanden sind und von den Züchtern zu günstigen Preisen bezogen werden, sofern sie sie nicht selber produzieren.

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