(Vom 16.8. bis 23.8.)
Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 57,27, gegen $ 62,80 eine Woche zuvor. Die ZB hat jeden Tag Dollar verkauft, um den Kurs zu drücken. Am Dienstag waren es u$s 112 Mio., am Mittwoch u$s 94 Mio., obwohl u$s 200 Mio. angeboten worden waren. Gleichzeitig hat die ZB am Dienstag Leliq-Schatzscheine für $ 144,22 Mrd. zu 74,96% untergebracht. Die Banken haben auch die Zinsen bei ihren Krediten stark erhöht. Für Vorschüsse auf Girokonten fordert die Banco Nación jetzt 96%, gegen 78% vor den PASO-Wahlen. Die Beruhigung am Markt hängt auch mit der Unterredung von Schatzminister Lacunza mit Ökonomen der Opposition zusammen, bei denen Einigung über eine Politik der Stabilisierung des Wechselkurses bestand. Die ZB-Reserven lagen am Mittwoch bei u$s 58,89 Mrd. gegen u$s 64,23 Mrd. in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 31.7.20 bei $ 104, was einen Zinssatz von 96,53% zum Ausdruck bringt.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 6,49%, nach einer Erholung von 2,74% gegenüber Dienstag. In einem Monat gingen die Kurse um 33,48% zurück, was zusammen mit der Abwertung einen Rückgang in Dollar von über 50% darstellt.
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Die argentinischen Staatstitel, die in New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Mittwoch starke Zunahmen auf, lagen jedoch weit unter Ende Juli 2019. In der letzten Woche wurde nur ein geringer Teil des Verlustes aufgeholt. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: +5,81%, und -41,31% gegenn Ende Juli; Argentina 2021: +4,93 (-36,74% gegen Juli); Argentina 2026: +4,68% (-42,79%); Argentina 2046: +8,78% (-40,21%); Bonar 2024: +8,78% (-40,21%). Die Aufnahme von Gesprächen zwischen der Macri-Regierung und Vertretern der eventuellen von Fernández haben sofort beruhigend gewirkt.
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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) bei 24 Karat am Mittwoch zu $ 2.559,96 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 2.777,12). Gold zu 18 Karat wurde weiter nicht gehandelt.
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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) nahm in 12 Monaten zum 16.8.19 um 1.92% ab. Dabei stieg der Notenumlauf in Händen des Publikums um19,04%, während die Bankdepositen bei der ZB um 33,04% abnahmen. Die Verringerung der monetären Basis war in den letzten 30 Tagen besonders ausgeprägt: -9,57%. Die ZB hat keine Erklärung für diese eigenartige Entwicklung gegeben. Denn in der Vorwoche betrug die 12-Monatszunahme noch 29,38%. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, nahm in der gleichen Jahresperiode um 19,29% zu.
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Die gesamten Pesodepositen der Banken stiegen in 12 Monaten zum 16.9.19 um 28,47% auf $ 3,32 Bio., und die gesamten Pesokredite sanken um 0,61% auf $ 1,63 Bio. Die Dollardepositen stiegen in der gleichen Periode um 3,29% auf u$s 33,50 Mrd., und die Dollarkredite gingen um 1,67% auf $ 15,32 Mrd. zurück.
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Gouverneure von 17 Provinzen haben von der Bundesregierung einen Ausgleich für den Verlust gefordert, den sie bei der Abschaffung der MwSt. bei bestimmten Produkten und der Verringerung des Erlöses der Gewinnsteuer (wegen Anhebung des steuerfreien Minimums) erleben. Sie haben mit einer Klage vor dem Obersten Gerichtshof gedroht. Es sollen insgesamt $ 30 Mrd. sein, die ihnen entzogen werden, weil der Betrag ihrer Beteiligung am Erlös der nationalen Steuern entsprechend sinkt. Indessen ist es fraglich, ob sie juristisch einen Anspruch haben, da die MwSt. und die Gewinnsteuer Bundessteuern sind, die die Nationalregierung festsetzt. Der Ökonom José Luis Espert, der jetzt auch als Präsidentschaftskandidat auftritt, erklärte, die Gouverneure seien unverschämt, weil ihnen die Macri-Regierung viel mehr Mittel gegeben hatte, als sie unter Cristina erhielten, so dass sie den Verlust jetzt ohne Schwierigkeiten verkraften könnten. In der Tat haben die Gouverneure nichts getan, um die Provinzausgaben zu senken, u.a. durch Abbau der weit überhöhten Zahl der öffentlichen Angestellten.
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Der Index der Grossistenpreise des INDEC weist im Juli eine Zunahme von 0,1% auf, die sich auf einer Zunahme von 0,2% bei nationalen Produkten und einer Abnahme von 1,8% bei importierten ergibt. Letzteres ist eine Folge der Aufwertung des Pesos gegenüber dem Dollar in der letzten Juliwoche. In 12 Monaten zum Juli betrug die Zunahme 53,6%.
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Der Index der Baukosten des INDEC verzeichnet im Juli eine Zunahme von 0,7%. In 12 Monaten zum Juli betrug die Zunahme 45,4%.
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Der Index der Industrieproduktion des Wirtschaftsinstitutes FIEL verzeichnet im Juli einen Rückgang von 3,9% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat, und einen saisonbereinigten von 0,5% gegenüber Juni 2019. In 7 Monaten 2019 lag der Index um 7,5% unter dem Vorjahr.
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Die Regierung hat den Erdölunternehmen die Genehmigung erteilt 10 Mio cbm Gas täglich von 15.9.19 bis zum 15.5.20 nach Chile zu exportieren. Im Frühling und Sommer sinkt der lokale Gaskonsum sehr stark, weil der Heizungsbedarf auf ein Minimum zurückgeht, so dass bei der Förderungszunahme, die in den letzten zwei Jahren stattgefunden hat, ein Überschuss verbleibt.
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Die Handelsbilanz schloss im Juli mit einem Überschuss von u$s 951 Mio., der sich mit einem Defizit von u$s 772 Mio. im gleichen Vorjahresmonat vergleicht. Dabei stiegen die Exporte interannuell um 8,3% auf u$s 5,85 Mrd., und die Importe sanken um 20,6% auf u$s 4,90 Mrd. Bei den Exporten fand eine Mengenzunahme von 20,2% und eine Preisabnahme von 9,9% statt, was sich durch die Zunahme bei primären Produkten von 81% und die Abnahme bei reinen Industrieprodukten um 12,5% erklärt. Der Export von Brennstoffen und Energie sank um 6,3%, aber der Import nahm um 40,4% ab. Der Import von Kapitalgütern nahm um 25,4% ab, der von Konsumgütern um 24,8% und der von Kfz um 49,3%. In 7 Monaten 2019 wurde ein Handelsbilanzüberschuss von u$s 6,54 Mrd. erreicht, der höchste in 7 Jahren. Für ganz 2019 wird mit einem Plus von über u$s 12 Mrd. gerechnet.
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Die AFIP hat die Vermögensbeschlagnahme von säumigen Steuerzahlern für 90 Tage aufgehoben, so dass die Betroffenen frei über ihr Vermögen verfügen können. Gleichzeitig wurde ein neuer Zahlungsplan eingeführt, der bei kleinen und mittleren Unternehmen (Py-mes) und Selbstständigen bis zu 120 Monatsraten erreicht, mit Zinsen von 2,5% monatlich. Bei anderen Steuerzahlern muss 5% in bar gezahlt werden, bei 36 monatlichen Raten, oder 10% bei 48 Raten, oder 20% bei 60 Raten. Der Zinssatz ist der von der ZB festgesetzte TM20-Satz. Dieses Moratorium umfasst Schulden bis zum 15. September 2019, und die Zustimmung des Steuerzahlers kann vom 2.9.19 bis zum 31.10.19 erfolgen.
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Am Freitag der Vorwoche kündigte Produktions- und Arbeitsminister Dante Sica die Ausnahme mehrerer verarbeiteter Lebensmittel von der MwSt. bis Ende Dezember an. Es handelt sich um Brot, Milch, Speiseöl, trockene Teigwaren, Polenta (Maismehl), gemahlenes Brot, Yerba Mate, Tee, Konserven von Obst und Gemüse, Joghurt, Zucker und Eier. Nicht alle Produkte dieser Arten sind eingeschlossen, sondern nur die billigeren. Sica betonte, dass dies 60% bis 70% des Grundnahrungsmittelkorbes umfasse. Rindfleisch, Schweinefleisch, Fisch und frisches Obst und Gemüse, sowie frische Teigwaren, sind in der Liste nicht enthalten, so dass der Erlass der MwSt. einen geringeren Teil der Familienausgaben für Ernährung betrifft.
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Der Export von Rindfleisch lag im 1. Halbjahr 2009 in Mengen um 47,4% und in Werten um 36,7% über dem Vorjahr, berichtet das Institut für Förderung des Rindfleisches IPCVA. Im Juni waren es in Mengen 56,2% und in Werten 51,9% mehr als im Vorjahr. Im 1. Halbjahr 2019 war China mit 163.330 Tonnen (108% über dem Vorjahr) der Hauptkäufer, mit einer Beteiligung von 72% am Gesamtexport. An zweiter Stelle stand Chile mit 14.2456 Tonnen, und an dritter Israel mit 11.908 Tonnen.
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Die Beanspruchung öffentlicher Dienste lag im Mai 2019 um um 3,9% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber um 3,6% über April 2019, berichtet das INDEC.
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Der Export von Schweinefleisch ist schon stark gestiegen, und hat jetzt wegen der Schweinepest, die in China u.a. Ländern der Gegend ausgebrochen ist, die Aussicht auf eine explosive Zunahme. 2018 wurden 23.192 Tonnen Schweinefleisch exportiert, und im April 2019 waren es dank der Zulassung von Schweinefleischimporten in China 23.217 Tonnen, 70% über dem Vorjahr. Die Produktion kann kurzfristig stark erhöht werden, da sie in Ställen stattfindet und kein Land beansprucht. Die Pest hat in China 300 Mio. Schweine betroffen, zu denen noch weitere in Vietnam, den Philippinen, Kasachstan u.a. Ländern hinzukommen. Es wird damit gerechnet, dass die Folgen der Pest erst in einem Jahrzehnt überwunden werden.
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Die Anhebung des steuerfreien Minimums und der Sonderabzüge bei der Gewinnsteuer um 20% führen dazu, dass bei etwa 2,3 Mio. Arbeitnehmern und Pensionären die schon abgezogene Anzahlung zum Teil zurückgegeben werden muss. Laut Dekret 561/19 und Beschluss der AFIP 4546/19 wird der zu viel bezahlte Betrag in zwei Raten zurückgegeben, eine im September und die andere im Oktober. Ein Junggeselle mit einem Bruttolohn von $ 60.240 und einem Nettolohn von $ 50.000 sollte dieses Jahr $ 17.330 an Vorschuss auf die Gewinnsteuer zahlen. Jetzt sind es nur noch $ 3.402.
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Zwei internationale Agenturen, die Landesrisikoraten ermitteln, haben die Benotung von Argentinien herabgesetzt: Fitsch von “B” auf “CCC”, und Standard & Poor’s von “B” auf B-“. In beiden Fällen bedeutet dies u.a. eine höhere Defaultgefahr.
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Der neue Schatzminister (der eigentlich Finanzminister heißen sollte, weil er sich sowohl um die öffentlichen Finanzen wie um das private Finanzsystem kümmert), Hernan Lacunza, hat sofort sein Kabinett ernannt, das aus den verschiedenen Staatssekretären besteht. Mit Nicolás Dujovne trat auch sein Vizeminister, der Staatssekretär für Wirtschaftspolitik Miguel Braun zurück. Doch die anderen Staatssekretäre verblieben: der Schatzsekretär Rodrigo Rato (der aus der radikalen Partei stammt), Finanzsekretär Santiago Bausili und Energiesekretär Gustavo Lopetegui. Lacunza holte sich auch drei Mitarbeiter, die vorher mit ihm in der Provinz zusammengearbeitet hatten: Sebastián Katz, Milagros Gismondi und Hugo Medina. Einer von ihnen wird zum neuen Vizeminister (Staatssekretär für Wirtschaftspolitik). Guido Sandleris, der schon vorher mit Lacunza zusammengearbeitet hatte, bleibt als ZB-Präsident mit seinem bisherigen Direktorium.
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Die Einfrierung der Preise von Erdöl und Erdölprodukten für 90 Tage hat Protest bei den Erdölunternehmen und den betroffenen Provinzregierungen hervorgerufen. Der Erdölpreis wurde auf u$s 59 je Barrel festgesetzt, bei einem Wechselkurs von $ 45,19. Daraufhin haben YPF u.a. Unternehmen ihre unmittelbaren Investitionen gekürzt, was eventuell auch mit Entlassungen oder zeitlich begrenzen Arbeitsaufhebungen verbunden ist. Die 10 Erdölprovinzen erhalten dabei auch geringere Einnahmen an Erdölgebühren. Die Regierung von Rio Negro kündigte schon an, dass sie beim Obersten Gerichtshof vorstellig werde. Das Unternehmen Vista Oil & Gas, von Miguel Galuccio (ehemaliger Präsident von YPF unter der Regierung von Cristina Kirchner) hat Klage gegen das Dekret bei der Justiz eingereicht.
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