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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Woche in Kürze

(Vom 2.8. bis 9.8.)

Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 46,80, gegen $ 45,03 eine Woche zuvor. Die ZB hat eine weitere Kurszunahme durch den Verkauf von u$s 60 Mio. täglich, durch Verkäufe auf dem Devisenterminmarkt, durch Dollarverkäufe der Staatsbanken und durch eine Hebung des Leliq-Zinssatzes auf 62,93% verhindert. Die ZB-Reserven betrugen zum Mittwoch u$s 66,40, gegen u$s 67,89 eine Woche zuvor. Der Rofex-Terminkurs lag zum 31.7.20 bei $ 70, was einen Zinssatz von 54,30% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval Aktienindex der Börse von Buenos Aires ging in einer Woche zum Mittwoch um 2,64% zurück, was mit der allgemeinen Zurückhaltung der Käufer wegen der PASO-Wahlen vom Sonntag zusammenhängt.

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Die argentinischen Staatstitel lagen in einer Woche zum Mittwoch allgemein im Zeichen der Baisse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -3,80%; Argentina 2021: -2,28%, Argentina 2026: -4,94%, Argentina 2046:- 5,81%, Bonar 2024;-2,75%.

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) bei 24 Karat zu 2.070,07 pro Gramm gehandelt.(Vorwoche: $ 1,892,71). Die Zunahme ist zum Teil auf die Abwertung und zum Teil auf die Zunahme des internationalen Goldpreises zurückzuführen. Gold von 18 Karat wurde auch diese Woche nicht gehandelt.

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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 5.8.19 um 17,23%, und das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, stieg um 23,09%.

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Die gesamten Pesodepositen der lokalen Banken stiegen in 12 Monaten zum 5.8.19 um 15,11% auf $ 3,27 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen um 0,81% auf $ 1,63 Mrd. ab. Die Dollardepositen stiegen um 12,02% auf u$s 35,52 Mrd., und die Dollarkredite nahmen um 0,28% auf u$s 16,58 Mrd. ab. Die Sparer sind stark von Pesodepositen auf Dollardepositen übergegangen.

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Das Schatzministerium hat durch Beschluss 653/19 eine Kommission geschaffen, die Vorschläge zwecks Reform des Steuer- und Zollsystems vorlegen soll. Das gibt auch den Berufsverbänden und den Steuerexperten die Möglichkeit, Reformen vorzubringen. Die Kommission wird von Schatzminister Nicolás Dujovne, oder einem Vertreter von ihm, geleitet, und ihr gehören dann auch der Staatsekretär und der Unterstaatsekrtär für öffentliche Einnahmen, ein Vertreter der AFIP, einer der Kommission des multilateralen Abkommens (mit den Provinzen) und ein angesehener privater Fachmann an.

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Die Omnibusstation bei Retiro, die 1978 unter der Militärregierung gebaut und seither in Konzession privat betrieben, ist für eine neue Konzession ausgeschrieben worden, die Investitionen und die Betreibung für eine längere Periode umfasst. Die bestehende Konzession ist schon 2015 abgelaufen und wurde verlängert. Jetzt geht es darum die Station instand zu setzen, sie zu modernisieren und zu erweitern. Bei der Ausschreibung gab es zwei Offerten: 1. Der Investmentfonds Neuss Capital in Verbindung mit dem Lecueder-Konzern (der schon Omnibusstationen in Uruguay betreibt); 2. Der Konzern “Terminales Terrestres Argentinas”, kontrolliert vom gegenwärtigen Konzessionär Otero.

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Die 13 provinziellen Pensionskassen (die nur die Angestellten der Provinzverwaltungen decken, die in den 90er Jahren nicht auf den Bundesstaat übertragen wurden) fordern eine hohe Subvention vom Bundesstaat, um ihr Defizit zu decken. 2018 waren es insgesamt $ 19,53 Mrd., und dieses Jahr werden es weit über $ 20 Mrd. sein. Die Provinzregierungen haben die damals eingegangene Verpflichtung nicht eingehalten, ihr Pensionierungssystem dem nationalen anzupassen. In der Tat zahlen sie viel höhere Pensionen, und das soll jetzt im Zuge der Revision des Pensionierungssystems zwecks Verringerung des Defizits der Staatsfinanzen, korrigiert werden. Es ist jedoch ein heikles Thema, weil die Gouverneure zustimmen müssen, und dies nur tun, wenn sie unter Druck gesetzt werden.

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Das Zollamt hat Waren für u$s 115 Mio. verschenkt, die von Schmugglern zwischen Januar und Juli 2019 beschlagnahmt wurden, und auch Waren, die die Importeure nicht abholen, weil Komplikationen bei der Zollabfertigung entstanden sind. Über die Hälfte des Betrages bezieht sich auf Ware der sogenannten “Container-Maffia”, bei der Waren mit einem viel geringeren Wert und somit einem niedrigen Zollsatz angegeben wurden, als sie die Container effektiv enthielten. Dabei wurde auch ein gewisser Minicelli erwischt, Schwager des ehemaligen Planungsministers Julio de Vido. Bei den Waren, die jetzt verschenkt wurden, handelt es sich um allerlei dauerhafte Konsumgüter.

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Im Juli haben die lokalen Kfz-Fabriken 21.646 Automobile, Lastwagen und Pick-ups erzeugt, 47,5% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 9,5% unter Juni 2019, berichtet der Verband Adefa. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 39.255 Einheiten, 15,8% unter dem Vorjahr, aber 7,5% über Juni 2019. Die Exporte betrugen 19.913 Einheiten, 31,5% unter dem Vorjahr, aber 14,4% über Juni 2019. Dabei ergibt sich (ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen) ein Import von 37.522 Kfz, 88.4% mehr als die Exporte. In 7 Monaten 2019 wurden 182.828 Kfz. erzeugt, 35,6% unter dem Vorjahr, die Lieferungen an die Agenturen betrugen 226.322 Kfz., 51,7% unter dem Vorjahr, und die Exporte lagen mit 146.933 Einheiten, 13,2% unter dem Vorjahr. Daraus ergibt sich ein Import von 190.427 Einheiten, fast 39% über dem Export. Von den Exporten gingen dieses Jahr 66% nach Brasilien.

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Die Regierung will jetzt das neue Gesetz über Saatgut, das im Parlament nicht vorankommt, per Notstandsdekret erlassen. Das bestehende Gesetz 20.247 aus dem Jahr 1973 erlaubt die Verwendung von Saatgut, das die Landwirte selbst erzeugen, ohne Beschränkungen, und bedeutet in der Praxis, das kaum Gebühren gezahlt werden. Das neue Gesetz soll die Zahlung von Gebühren für besonderes Saatgut, vor allem genetisch verändertes, sichern, sodass Firmen wie Monsanto (jetzt von Bayer) es auch vertreiben können.

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Die Regierung hat 38 Projekte über erneuerbare Energien zugeteilt, durch die in 12 Provinzen insgesamt 258 MW eingerichtet werden sollen. Die Investition beträgt gesamthaft u$s 368 Mio. Es handelt sich um die dritte Runde des Programms RenovAr. Von den 39 zugeteilten Projekten beziehen sich 10 auf Windanlagen, 12 auf Solaranlagen. 2 auf Energiegewinnung aus Biomasse, 6 auf Biogas, und 6 auf kleine Wasserkraftwerke. Der gesicherte Preis geht von u$s 57,58 pro MWSt. bei Solaranlagen und u$s 58,04 bei Windkraftwerken bis zu u$s 103,44 Mio. bei Wasserkraftwerken. Bisher wurden schon 244 Projekte mit insgesamt 6.300 MW zugeteilt. 47 Projekte mit 1.440 MW befinden sich schon in Betrieb.

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Ein Zug mit 100 Waggons der Belgrano-Cargas Eisenbahn, die mit Getreide und Ölsaat beladen waren, ist am Dienstag von Salta abgefahren, um 1.180 km bis Timbúes, am Paraná-Fluss, zu hinterlegen, wo die Ware verschifft wird. Bisher hatten diese Züge nur 45 und auch Schluss 65 Waggons. Jetzt wurde der Versuch mit längeren Zügen unternommen, was die Kosten pro Tonnenkilometer senkt. Diese Frachteisenbahn, die unter der Macri-Regierung schon weitgehend erneuert wurde (mit neuen Schienen, Lokomotiven und Waggons) ist für die Wirtschaft des Nordwestens sehr wichtig.

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Die Pensionen werden im September um 12,22% erhöht, womit sie in diesem Jahr um 39% und in 12 Monaten zum September um 49,8% zugenommen haben werden. Die Mindestpension wird $ 12.937,22 betragen, und die Pension für alte Menschen, die keine normale Pension haben, $ 10.349,78. Die Zunahme gilt auch für Hinterbliebenenrente und Gnadenrenten, sowie für Familiengelder und Kindergelder. Die Zunahme wird zu 70% mit dem Index der Konsumentenpreise und zu 30% mit dem Lohnindex des Arbeitsministeriums (RIPTE) berechnet.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC verzeichnet im Juni eine interannuelle Abnahme von 6,9% und saisonbereinigt eine von 1,8% gegenüber Mai 2019. Das erste Halbjahr 2019 lag um 9,4% unter dem Vorjahr. Im Juni wiesen nur zwei Bereiche der 16, die im Index aufgenommen werden, eine interannuelle Zunahme auf: Nahrungsmittel und Getränke (+1,3%) und Erdölraffinerien (+2,8%). Sieben Bereiche wiesen im Juni zweistellige interannuelle Rückgänge auf, mit Kfz (-28,7%) an erster Stelle.

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Der Index der Bauwirtschaft des INDEC, benannt ISAC, (“Indice sintético de la actividad de la construcción) lag im Juni um 1,8% unter dem gleichen Vorjahresmonat und um 4,2% unter Mai 2019. Juni hatte dieses Jahr weniger Arbeitstage als im Vorjahr, und es hat anormal viel geregnet, was die Bautätigkeit unterbrochen hat. Das erste Halbjahr lag um, 9,4% unter dem Vorjahr, ebenso viel wie die Industrie.

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Der Umsatz der sogenannten “essentiellen Produkte” (bei denen die Regierung mit den Fabrikanten und den Supermärkten niedrige Preise vereinbart hat, die für 6 Monate eingefroren wurden) ist stark gestiegen, hat die Consulting-Firma Nielsen Argentina ermittelt, die sich mit Konsumstudien befasst. Im Juni lag der Umsatz um 42% über Mai, wobei die essentiellen Produkte 9% des Umsatzes sämtlicher Produkte der gleichen Art darstellten, gegen nur 2,6% im Mai, als sie noch normale Preise hatten. Die Konsumenten sind auf billigere Produkte übergegangen, die Cristina Kirchner despektiv “pindonga” und “cuchuflito” (und dann auch “cadorna”) benannt hat. Die Konsumenten haben sich rationell verhalten, was nicht bedeutet, dass sie qualitativ schlechtere Produkte gekauft haben.

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