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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Woche in Kürze

(Vom 5.7. bis 12.7.)

Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 43,09, gegen $ 43,25 eine Woche zuvor. Der Kurs steigt seit Ende April nicht mehr, und steht seit Anfang Juni unter Druck: er ging seither um $ 2,8 pro Dollar zurück, und gleichzeitig sank die Landesrisikorate von 904 auf 787 Basispunkte (gleich 7,87 Prozentpunkte Unterschied zwischen der Rendite argentinischer Staatspapiere, die in New York kotieren, und der der US-Schatzscheine). Ebenfalls sank der Zinssatz für Leliq, der diese Woche bei Unterbringung von $ 272,25 Mrd. 58,5% erreichte. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 63,55 Mrd., gegen u$s 64,10 eine Woche zuvor. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.6.20 bei $ 62,50, was einen Zinssatz von 50,75% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 3,84%, womit er um 41,31% über Ende Dezember 2018 liegt.

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Die Staatstitel lagen in einer Woche zum Mittwoch im Zeichen der Hausse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: +0,47%; Argentina 2021: +0,34%; Argentina 2026: +9,46%; Argentina 2045: +0,18%; Bonar 2024: +0,34%.

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) bei 24 Karat zu $ 1.804 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 1.806,87). Gold zu 18 Karat wurde auch diese Woche nicht gehandelt.

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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 4.7.19 um 20,82%, bei einer Abnahme von 3,56% in den letzten 30 Tagen. Der Notenumlauf stieg in 12 Monaten um 18,32%, und die Depositen bei der ZB nahmen um 26,52% zu. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das Zahlungsmittel im weiteren Sinn umfasst, stieg in 12 Monaten um 14,87%.

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Die gesamten Pesodepositen des Bankensystems stiegen in 12 Monaten zum 4.7.19 um 34.36% auf $ 3,21 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen in dieser Periode um 0,94% auf $ 1,61 Bio. ab. Die Dollardepositen stiegen um 7,50% auf u$s 34,14 Mrd., und die Dollarkredite nahmen um 0,14% auf u$s 16,20% ab.

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Der Construya-Index, den die Fabrikanten von Baumaterialien auf der Grundlage ihrer Lieferungen aufstellen, lag im Juni 2019 um 13,9% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber nur (saisonbereinigt) um 0,48% unter Mai 2019. Die anormalen Regenfälle vom Juni haben die Bautätigkeit und somit den Bezug von Baumaterialien verringert.

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Der Exportzoll wurde durch Dekret 464/19 für zahlreiche regionale Produkte von $ 4 auf $ 3 pro Dollar gesenkt. Dies betrifft Reis, Obst aller Art, Knoblauch, Zwiebeln, Kürbis u.a. Gemüsearten, Ednuss, Honig, die Maissorte “Pisingallo” u.a. Produkte. All diese Produkte stellten 2018 einen Exportwrt von u$s 2,27 Mrd. dar. Bei mehreren dieser Produkte hat im1.Quartal 2019 eine starke Zunahme stattgefunden.

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Im Mai 2019 trafen in Argentinien 19,6% mehr Touristen auf dem Luftweg ein als im gleichen Vorjahresmonat, berichtet das INDEC. Hingegen reisten 16,3% weniger derjenigen, die in Argentinien wohnhaft sind, ins Ausland. Gegenüber April 2019 nahm die Zahl der Einreisenden um 6,1% ab.

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AFIP-Direktor Leandro Cuccioli erklärte, dass die Steuer auf finanzielle Renten (Zinsen) zu Einnahmen von ca. $ 5 Mrd. geführt habe. Er sagte auch, die Schulden der Steuerzahler gegenüber der AFIP, einschließlich derjenigen, die sich den Programmen über Ratenzahlung angeschlossen haben, $ 350 Mrd. betrüge.

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Das Landwirtschaftssekretariat hat durch Beschluss 327/19 verfügt, dass bei 16 Schlachthöfen, die die Hilton-Exportquote in der Periode 2018/19 nicht erfüllt haben, 332,64 Tonnen von der Quote 2019/20 abgezogen werden. Diese Menge wird dann anderen Exporteuren zugeteilt. Es ist das erste Mal, dass die Nichterfüllung dieser Quote bestraft wird.

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Der Internationale Währungsfonds hat letztes Jahr Argentinien einen Kredit von u$s 56 Mrd. gewährt, der den größten Teil der Standbykredite deckt, die gegenwärtig bestehen und u$s 67.7 Mrd. ausmachen, und außer Argentinien noch Irak, Jamaika, Ukraine und Armenien umfassen. Bis Juni 2019 waren dieses Jahr u$s 10,8 Mrd. ausgezahlt worden, und im Juli kommen noch u$s 5,4 Mrd. hinzu. Im Oktober 2019 sollen dann noch u$s 5,4 Mrd. und im Dezember 2019 u$s 970 Mio. ausgezahlt werden. Die Macri-Regierung endet somit mit einem ausgezahlten Betrag von fast u$s 50 Mrd., und der Rest entfällt auf die nächste Regierung. Die Opposition kritisiert, dass der IWF-Kredit eingesetzt worden sei, um die Kapitalflucht zu finanzieren. Indessen wurden an erster Stelle Schulden gegenüber privaten Gläubigern und dem Pariser Klub getilgt. Der ehemalige Wirtschaftsminister von Cristina, Axel Kicillof deutete an, dass es bei einer Regierungsübernahme durch Alberto Fernández und Cristina wieder eine Kontrolle der Kapitalüberweisungen geben werde, was selbstverständlich auch Dollarkäufe einschließt und als “cepo” (ein Folterinstrument der Kolonialzeit) getauft wurde.

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Ende Mai 2019 lag die Staatsverschuldung, in Dollar berechnet, bei u$s 329,89 Mrd., gab das Schatz- und Finanzministerium bekannt. Die Schuld hat im Laufe dieses Jahres um u$s 2,30 Mrd. abgenommen, nachdem, sie bis April um u$s 2,1 Mrd. gestiegen war. In den ersten 5 Monaten 2019 hat der Staat neue Schulden für u$s 51,48 Mrd. aufgenommen, und Schulden für u$s 47,62 Mrd. getilgt. Obwohl die Schuld somit um u$s 3,86 Mrd. gestiegen ist, hat die Abwertung die Staatsschuld in Pesos, bei ihrer Umwandlung in Dollar um u$s 1,91 Mrd. verringert. Die Pesoschuld besteht im Wesen in Staatspapieren, die bei der ZB, der ANSeS und der Banco Nación untergebracht sind. Die gesamte Staatsschuld liegt jetzt um u$s 93,62 Mrd. über der von u$s 240,66 Mrd., die Ende 2015 bestand. Ein Teil der Zunahme beruht auf Schulden, die schon vorher bestanden, aber nicht gebucht wurden, weil noch Prozesse liefen.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC lag im Mai 2019 um 6,9% unter dem gleichen Vorjahresmonat, lag aber saisonbereinigt um 0,6% über April 2019. Die höchsten interannuellen Abnahmen betrafen Kraftfahrzeuge und was dazugehört (-22,2%), Möbel und Matratzen (-22,6%) und Textilien (-19,8%). Hingegen lagen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke nur um 0,9% unter dem Vorjahr. Die ersten 5 Monate 2019 lagen um 9,8% unter dem Vorjahr.

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Der Index der Bautätigkeit des INDEC (benannt ISAC, Indice sintético de la actividad de la construcción) lag im Mai 2019 um 3,4% unter dem gleichen Vorjahresmonat, jedoch saisonbereinigt um 2,5% über April 2019. Die ersten 5 Monate 2019 lagen um 8,9% unter dem Vorjahr. Von den 13 Baumaterialien, die das INDEC erhebt, wiesen 9 eine negative Entwicklung auf. Interannuelle Zunahmen verzeichnen Zement, Gips, Hahnarmaturen, nahtlose Stahlröhren und Flachglas. Doch der Asphaltkonsum ging in 12 Monaten um 42,3% zurück, was den geringeren Umfang der Straßenreparaturen zum Ausdruck bringt.

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Zum ersten Mal in 20 Jahren wird die Maisernte dieses Jahr (57 Mio. Tonnen) die von Sojabohne ( 55,6 Mio. Tonnen) übertreffen. Der Übergang von Sojabohne auf Mais, der in der Periode 2018/19 stattgefunden hat, hat eine positive Wirkung auf den Boden.

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Die Stadtverwaltung der Bundeshauptstadt hat ein großes Grundstück im Stadtbezirk Colegiales, genannt “El Dorrego” bei einer Versteigerung für u$s 20 Mio. an die Genossenschaft Sancor Seguros verkauft. Auf dem Gelände von 11.000 qm sollen bis zu 33.000 qm gebaut werden, von denen 5.000 qm für ein neues audiovisuelles Zentrum bestimmt sind. Der Rest soll vorwiegend für Büros bestimmt werden.

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Bei den Lohnverhandlungen der Bankangestellten wurde ab 1. Juli eine Gehaltserhöhung von 10,5% auf das Gehalt von Ende 2018 vereinbart, so dass es mit der Zulage von 10% im 1.Quartal und 9,5% im zweiten insgesamt 30% sind. Der Mindestlohn beträgt jetzt $ 48.889,80. Im vierten Quartal sollen die Gehälter noch einmal erhöht werden, so dass sie im Laufe des Jahres die Inflation (Zunahme des Indices der Konsumentenpreise) ausgleichen.

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Am Freitag der Vorwoche konnte die ZB Leliq-Schatzscheine zu leicht unter 60% unterbringen. Im April waren es noch 74%, und seither ist der Zinssatz kontinuierlich gesunken. Am Freitag wurden $ 246,5 Mrd. untergebracht, $ 93 Mio. mehr, als die Leliq, die verfielen.

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Die Erneuerung der Frachteisenbahn San Martín (Buenos Aires und Rosario bis Mendoza) schreitet zügig voran. Die Gesamtinvestition für die Erneuerung von Schienen, Instandsetzung von Brücken u.s.w., beträgt u$s 1,9 Mrd., und wird von der chinesischen CRCC finanziert, die mit den Arbeit betraut wurde. In der Vorwoche wurde die Vollendung der Instandsetzung der Strecke von 44 Km. angekündigt, die von der YPF-Raffinerie in Luján de Cuyo bis Fray Luis Beltrán (In Mendoza) führt, wo sie mit der Strecke bis Rosario verbunden wird. Das erlaubt jetzt 4 bis 5 Züge von je 27 Waggons, mit je 50 Tonnen Koks der Raffinerie, zu befördern. Dabei werden an die 200 Lastwagen pro Woche ersetzt.

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Der Umsatz des Einzelhandels lag im Juni um 18,2% über Mai, berichtet der Verband CAME. Das war eine direkte Folge der Wiederaufnahme des Kreditprogramms “Ahora 12”, das in Krediten zu niedrigen Zinsen (die die Unternehmen zum Teil übernehmen) für dauerhafte Konsumgüter beruht. Dennoch lag Juni 2019 um 12,2% unter dem gleichen Vorjahresmonat. Im Juni 2019 erfasste das Kreditprogramm nur einige Tage, so dass für Juli ein stärkere Sprung erwartet wird.

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Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Bankangestellten, Sergio Palazzo, forderte, dass die Angestellten der sogenannten Fintech-Unternehmen (wie Mercado Pago, Pago Fácil u.a.) auch in das Abkommen der Bankangestellten eingeschlossen werden. Marcos Galperín, der Mercado Libre kontrolliert, antwortete ihm mit dem Hinweis, dass es sich hier um eine andere Tätigkeit handle, die auf der Informatiktechnologie beruhe. In der Tat würde sich ein Problem bei der Einstufung dieser Fachleute in die Kategorien des Arbeitsvertrages für Bankangestellten ergeben, der ohnehin veraltet ist und die technologische Revolution nicht in ihrer ganzen Tragweite berücksichtigt.

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Die Regierung der Vereinigten Staaten hat am Montag eine bedeutende Verringerung des Importzolles auf argentinisches Biodieselöl bekanntgegeben. Im Jahr 2016 hatte die Regierung einer Klage des Verbandes der Biodieselölfabrikanten (National Biodiesel Board) stattgegeben, und einen Zollsatz von fast 150% verfügt. Das Argument war, dass die Sojabohne (mit der das Öl und dann das Biodieselöl erzeugt wird) einen hohen Exportzoll hatte, der beim Biodieselöl nicht bestand, so dass der Rohstoff Sojabohne auf dem Binnenmarkt künstlich verbilligt wurde, was eine indirekte Subvention für Biodieselöl darstellt. Dieser differenzielle Exportzoll besteht seit Mitte 2018 nicht mehr.Vor der Schließung des US-Markes exportierte Argentinien um die 1,5 Mio. Tonnen Biodieselöl für etwa u$s 1,3 Mrd. pro Jahr. Mit der Senkung des Atidumpingzolles ist das Problem jedoch nicht gelöst, weil der Import von Biodieselöl weiter erschwert wird. Es ist jedoch ein erster wichtiger Schritt.

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