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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Woche in Kürze

(Vom 7.6. bis 14.6.)

Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes (INDEC) weist im Mai eine Zunahme von 3,1% aus (gegen 3,4% im April und 4,7% im März), so dass die Zunahme in 12 Monaten 57,3% beträgt, ein Rekord der letzten 30 Jahre. Für die kommenden Monate erwarten die Regierung und private Ökonomen monatliche Zunahmen um die 2%. Ob jedoch zum Dezember eine Jahresrate von ca. 40% erreicht wird, wie es die ZB auf Grund privater Schätzungen bekanntgegeben hat, ist fraglich. Im Mai stiegen Lebensmittel um 2,4%, aber in 12 Monaten sind es 65%.

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Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 44,87, gegen $ 46,08 eine Woche zuvor. Die Umkehrung der Tendenz ist eine direkte Folge der Ernennung von Miguel Pichetto als Vizepräsidentschaftskandidat von Mauricio Macri. Die Wirtschaftswelt erwartet dabei einen Wahlsieg von Macri und eine Beibehaltung der Grundsätze der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik. Auch die Landesrisikorate, die vor kurzem auf über 1.000 Basispunkte gestiegen war, ging stark zurück und liegt jetzt bei 850 Basispunkten. Der Devisemarkt lag die letzten Tage unter starkem Verkaufsdruck. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 64,68 Mrd., gegen u$s 64,65 Mrd. in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 29.5.20 bei $ 68,6, was einen Zinssatz von 59,43% zum Ausdruck bringt. In der Vorwoche waren es noch 61,87%.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 16%, nachdem die in New York kotierten Aktien einen Sprung verzeichneten. Auch hier kommt das Pichetto-Phänomen zum Ausdruck. Der Index liegt jetzt um 35,12% über Ende 2018.

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Auch die argentinischen Staatstitel wiesen in einer Woche zum Mittwoch eine notorische Hausse auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: +6,81%; Argentina 2021: +5,40%; Argentina 2026; +8,64%; Argentina 2046: +7,41%, Bonar 2024: +8,39%.

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) an Mittwoche bei 24 Karat zu $ 1.796,59 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $1.804,09). Gold zu 18 Karat wurde auch diese Woche nicht gehandelt.

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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 10,6.19 um 26,50%, weist aber in einer Woche einen Rückgang von 7,48% auf. Doch in 12 Monaten nahm der Bargeldumlauf nur um 14,22% zu, während die Depositen bei der ZB um 58,52% zunahmen. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, stieg in 12 Monaten zum 10.6.19 um 16,22%. Die monetäre Politik ist grundsätzlich restriktiv, wobei die Geldversorgung im Verhältnis zum BIP zu laufenden Werten stark abgenommen hat, was auf die Preise drückt, aber auch die wirtschaftliche Tätigkeit hemmt.

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Die gesamten Bankdepositen in Pesos stiegen in 12 Monaten zum 10.6.19 um 36,84% auf $ 3,09 Bio., und die Bankkredite nahmen um 0,47% auf $ 1,59 Bio. ab. Die Dollardepositen lagen mit u$s 35,77 Mrd. um 15,97% über dem Vorjahr, und die Dollarkredite nahmen um 3,57% auf 15,86 Mrd.ab.

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Präsident Macri kündigte anlässlich des jährlichen Seminars des Unternehmerinstitutes IDEA, das dieses Jahr in Neuquén stattfand (um die Bedeutung von Vaca Muerta hervorzuheben) die Ausschreibung (im Juli) einer Gasleitung an, die von Neuquén über Bahía Blanca nach San Nicolás führen soll. Das Projekt wurde auf u$s 2 Mrd. veranschlagt. Die erste Strecke, bis Bahía Blanca, die u$s 800 Mio. kosten soll, soll im Winter 2021 fertig sein. u$s 500 Mio, sollen vom Sonderfonds der ANSeS bereitgestellt werden (der somit Aktien oder andere Vermögenswerte verkaufen müsste), und u$s 150 Mio. von einem Kredite der US-Agentur OPIC. Den Rest (u$s 150 Mio.) müssen die Unternehmen aufbringen, die die Zuteilung erhalten. Die Gasleitung soll 15 bis 17 Mio. Cbm.Gas täglich befördern. Diese Gasleitung, die zu den bestehenden von TGN und TGS hinzukommt, soll “Transportadora de Gas del Centro” benannt werden. Mit dieser Gasleitung wird ein kritischer Aspekt der Gasförderung in Vaca Muerta gelöst, die sonst keine Absatzmöglichkeit hat.

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YPF-Präsident Miguel Gutierrez erklärte beim IDEA-Seminar, dass in Neuquén insgesamt dieses Jahr (Vaca Muerta u.a. Lager) 230.000 Barrel Erdöl erzeugt werden, und 2020 sollen es 40% mehr sein.

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Der Präsident und Geschäftsführer von Tecpetrol (das Erdöluntrnehmen von Techint), Carlos Ormachea, erklärte, dieses Jahr werde Erdöl und Gas für u$s 3,6 Mrd. erzeugt, die vorher importiert wurden. Würde man die jetzt zusätzlich erzeugte Menge importieren, so würde das u$s 1,7 Mrd. mehr kosten. Unter den Kirchner-Regierungen war bei Erdöl und Gas eine wahre Katastrophe eingetreten: während die Außenhandelsbilanz auf diesem Bereich 2007 einen Überschuss von u$s 6 Mrd. aufwies, wies sie 2014 ein Defizit von u$s 7 Mrd. auf.

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Die Gewerkschaft der Lastwagenfahrer, geleitet von Hugo Moyano, hat die Verhandlung über die Erneuerung des Arbeitsvertrages mit einer Forderung von 46% Lohnerhöhung plus einem Bonus von $ 20.000 zum Jahresende eingeleitet. Der Verband der Lastwagenunternehmen Fadeeac hat dies zurückgewiesen. Jetzt sollen die Verhandlungspartner im Produktions- und Arbeitsministerium zusammenkommen, wenn möglich mit der Anwesenheit von Minister Dante Sica. Die Forderung ist weit von der Regierungsrichtlinie von 28% entfernt. Die Lastwagenfahrer gehören zu den höchstbezahlten Arbeitern Argentiniens.

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Der Oberste Gerichtshof hat ein Urteil der Berufungskammer für Arbeitsrecht (Saal 1) aufgehoben, das ein Unternehmen und die Arbeitsrisikoversicherungsgesellschaft (ART) verurteilt hatte, einem Arbeiter, der eine Quetschung an einem Finger erlitten hatte, eine Entschädigung von $ 8 Mio. zu zahlen. Die Arbeitsrichter handeln weitgehend immer noch prinzipiell zu Gunsten des Arbeitnehmers, auch wenn dieser nicht recht hat oder eine übertriebene Forderung stellt, wobei es viele absurde Urteile gibt, wie eben dieses. Ob das Urteil des Obersten Gerichtshofes jetzt als Richtlinie genommen wird, sei dahingestellt.

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Die ZB weist für 2018 einen Gewinn von $ 575 Mrd. aus, der zum größten Teil ein reiner Buchgewinn ist, der sich aus dem Betrag in Pesos der Währungsreserven ergibt, der bei der Abwertung einsteht. Das Schatzamt hat jetzt $ 77 Mrd. dieses Gewinnes abgehoben, was als laufende Einnahme gebucht wird. Dieser Betrag gleicht die Zinsen der Titel aus, die die ZB hält. Im ganzen Jahr 2018 hat die ZB dem Schatzamt $ 30,5 Mrd. als “transitorische Vorschüsse” überwiesen, aber nicht als Gewinn. 2016 machten die an das Schatzamt übertragenen Gewinne $ 107,62 Mrd. aus, und 2017 $ 60 Mrd.

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Der Leliq-Bestand des Schatzamts erreichte letzte Woche $ 1,3 Bio., und liegt jetzt höher als der Bestand von Lebac, die ab Mitte 2018 mit IWF-Hilfe abgebaut wurden. Das Schatzamt hatte dabei im Mai Zinskosten von $ 64,15 Mrd. Die Finanzierung des Schatzamtes über Leliq ist finanziell untragbar.

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Der Index der Transportkosten per Lastwagen, den der Verband Fadeeac berechnet, weist für 12 Monate zum Mai eine Zunahme von leicht über 70% aus, mehr als in Inflation der Periode, die das INDEC mit 55% angibt. Allein im Mai betrug die Zunahme 3%, und in 5 Monaten 2019 15,6%.

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Über 100 Einzelhandelsketten und Geschäfte haben sich dem Programm “Ahora 12” angeschlossen, nachdem die Banken diese Konsumkredite mit niedrigen Zinsen subventionieren. In vielen Fällen schlucken die Geschäfte die Zinsen und erteilen an die Kunden zinslose Kredite auf 12 und 18 Monate.

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Im April nahm die Zahl der Passagiere bei Flügen ins Ausland gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 23,6% auf 316.879 ab, während die Zahl der Auslandstouristen in der gleichen Periode um 12% AUF 243.428 zunahm. Dabei nahm die Zahl der Einreisenden aus Nachbarländern um 21,1% auf 60.000 zu. Dies ergibt sich aus der INDEC-Statistik.

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Im April lag die landesweite Erdölförderung um 4,3% über dem gleichen Vorjahresmonat, und die von Gas war um 1,8% höher. Die Zunahme ist auf Vaca Muerta und die südlichen Gebiete (Santa Cruz und Feuerland) zurückzuführen.

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Ende der Vortwoche wurde die erste Ladung von verflüssigtem Gas exportiert. Es waren 30.000 Cbm. Gas aus Vaca Muerta, die in Bahía Blanca von der Anlage in einem für diesen Zweck von YPF verpflichteten Schiff verflüssigt wurden, wobei das Exportgeschäft von der US-Firma Cheniere Energy vollszogen wurde.

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Der Konsumexperte Guillermo Olivetto weist in einem Artikel in der Zeitung “La Nación” (10.6.19) darauf hin, dass der Umsatz von Eisschränken, Waschmaschinen u.s.w. bei den großen Verkaufsketten (Garbarino, Frávega u.a.) nach der drastischen Zinssenkung beim Verkauf in 12 bzw. 18 Monatsraten, um bis zu 50% gestiegen sei. Der Kfz-Agenturenverband Acara weist darauf hin, dass die Subvention für Automobile sofort das Kaufinteresse stark erhöht habe.

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Vom argentinischen Weizenexport entfällt 40% bis 45% auf Brasilien. An zweiter Stelle steht dieses Jahr Indonesien, das Algerien verdrängt hat. Indonesien ist normalerweise wegen der Nähe Kunde von Australien. Doch dieses Land hatte dieses Jahr eine schlechte Ernte, und exportierte somit weniger Weizen. Außerdem nimmt in Indonesien, wie auch in anderen asiatischen Staaten, der Weizenkonsum stark zu, wobei Weizen Reis verdrängt.

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Produktions- und Arbeitsminister Dante Sica gab bekannt, dass auch importierte Automobile die Subvention erhalten. Normalerweise ist die Steuerlast bei einem Automobil viel höher als die Subvention, so dass der Fiskus schließlich mehr einnimmt, wenn die Subvention zusätzliche Verkäufe herbeiführt. Bei Automobilen, die nicht aus Brasilien, sondern aus anderen Ländern importiert werden, kommt noch der Zollsatz von 35% hinzu, so dass die Rechnung für die Staatskasse noch günstiger ist. Ebenfalls verlautet, dass das System, das zunächst für einen Monat gilt, verlängert werden soll.

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Der Umfang der indexierten Bankdepositen ist im Mai leicht gesunken, nachdem er von $ 15,2 Mrd. Mitte Februar 2019 auf $ 32,2 Mrd. Ende April 2019 gestiegen war.

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Die Regierung hat durch Beschluss des Fernverbindungssekretariates verfügt, dass die Unternehmen, die ein Mobiltelefonsystem betreiben, ihre Infrastruktur gegenseitig zur Verfügung stellen müssen. Die Firmen, die den Dienst bieten, haben vor allem bei der Technologie G4 eine unterschiedliche Deckung des Landes, so dass an bestimmten Orten mit einem Dienstleister nicht telefoniert werden kann, wohl aber mit einem anderen. Mit der neuen Maßnahme soll dies in praktisch dem ganzen Land möglich sein, unabhängig ob es sich um Movistar, Personal oder Claro handelt. Den Firmen wird eine Frist von 30 Tage für die Unterzeichnung der Abkommen und von 180 Tagen für die effektive Einführung des Systems gewährt.

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Die Auslastung der Kapazität der Industrie lag gemäß der INDEC-Erhebung im April bei 61,6%, gegen 67,6% im gleichen Vorjahresmonat und 58,8% im März 2019. Die Zunahme von März auf April beträgt somit 2,3%.

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Das Schatzministerium hat am Dienstag Schatzscheine (Letes) in Dollar ausgegeben, einmal für u$s 900 Mio. auf 105 Tage zu 4,44% (was effektiv 4,51% darstellt), und dann für u$s 300 Mio., mit Verfall im Januar 2020, zu 7,01% (Effektiv 7,11%). Damit werden die u$s 833 Mio. gedeckt, die am Freitag verfallen, und es bleiben noch über u$s 300 Mio. übrig.

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Der Hafen von Quequén, in der Nähe von Bahía Blanca, wird jetzt auf 50 Fuß vertieft, womit er der tiefste des Landes sein wird. Zu diesem Zweck ist diese Woche der Bagger IBN Battuta aus Ecuador eingetroffen, der 138,5 Meter lang und 36 Meter breit ist. Dieser Bagger saugt den Lehmboden und schneidet auch den felsigen Untergrund. Auch ein anderer Bagger wird für diese Arbeit eingesetzt. Mit der Vertiefung dieses Hafens werden auch große Schiffe, mit viel Tiefgang, Zugang haben, was dem Hafen eine besondere Bedeutung verleiht.

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Transportminister Guillermo Dietrich erklärte, die Kapazität des Hafens von Buenos Aires werde 2020 1,4 Mio. TEUS haben, und bis 2030 auf 2,7 Mio. TEUS steigen. Zu diesem Zweck wird am Bau eines äußeren Hafenquais gearbeitet, wobei die Auffüllungsarbeit schon begonnen habe. 10 ha von den für 2030 vorgesehenen 45 ha sind schon fast fertig.

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Transportminister Dietrich gab bekannt, dass schon 700 km Schienen und Infrastruktur der Belgrano-Frachteisenbahn erneuert worden seien. Außerdem seien neue Lokomotiven und Waggons eingesetzt worden. Unlängst habe ein Zug von 100 Waggons in drei Tagen (bisher waren es bis zu 45 Tage!) die Strecke von 1.180 km von Salta bis Timbúes, am Paraná.Fluss in Santa Fé, hinterlegt. Es war eine Probefahrt, die ab September regelmäßig sein soll.

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Der Konsum öffentlicher Dienste lag im März um 6% unter dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet das INDEC. Der Index, mit Basis 100 im Jahr 2004, lag im März 2019 bei 180,9 Punkten. Der Höchststand wurde im Januar 2018 mit 190,7 Punkten erreicht. Beim Vergleich von März 2019 mit März 2018 ergibt sich eine Abnahme von 8,9% bei Strom, Gas und Wasser, eine von 7,2% bei der Müllabfuhr, eine von 4,9% beim Passagiertransport, eine von 14,9% beim Postverkehr und eine von 3,9% bei der Telefonie. Die Zahl der Kfz., die die Mautstellen registrieren, nahm um 12,2% ab. Nur der Warentransport nahm um 0,3% zu.

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Der Construya-Index, der die Fabrikanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen berechnen, lag im Mai um 12,9% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber (saisonbereinigt) um 5,64% über April 2019. Die ersten 5 Monate 2019 liegen um 16% unter dem Vorjahr.

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Der Index der Bautätigkeit des INDEC (ISAC) verzeichnet im April einen interannuellen Rückgang von 7,5%, lag aber nur 0,3% unter März 2019. Die ersten vier Monate 2019 lagen um 10,3% unter dem Vorjahr.

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